Loving Vincent

Bewertung durch Stadtneurotikerin  85% 
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Forumseintrag zu „Loving Vincent“ von Stadtneurotikerin

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Stadtneurotikerin (28.02.2018 00:58) Bewertung
bewegtes Portrait eines Malers
"Loving Vincent" ist der erste animierte Film aus Ölbildern und als solcher ein visuell einzigartiges Erlebnis und schwindelerregend schön. Um dem Auge erstmal etwas Zeit zu geben, sich an die Flut an bewegten Ölbildern zu gewöhnen, stellt sich das Ziel des Films anfangs nur sehr langsam heraus. Es geht um einen Brief des verstobenen Malers Vincent van Goghs an seinen Bruder Theo. Der Sohn des Postbeamten bekommt die Aufgabe, diesen zuzustellen. Jedoch stellt sich bald heraus, dass der Brief unzustellbar ist, denn nicht nur der Sender ist tot, sondern auch sein Empfänger. Der Sohn des Postbeamten weigert sich dennoch, mit dem Brief wieder heimzukehren und so wird aus der Suche nach einem würdigen Empfänger gleich der Tod des Malers mituntersucht. Was hat den sensiblen Maler dazu bewegt, sich umzubringen? War es überhaupt Selbstmord?

Der Film malt ein Portrait des Malers selbst. Und was für ein trauriger Maler van Gogh war! Doch anstatt in der deprimierenden Stimmung dessen, wovon er erzählt, aufzugehen, entscheidet sich "Loving Vincent" einen kleinen Krimi daraus zu machen. Dadurch, dass der Film einen emotional nicht runterzieht, lenkt die Story von der Schönheit des Films nicht ab und gibt einem am Ende sogar noch ein bisschen Hoffnung mit auf den Weg. Sehr sehens- und erlebenswerter Film und (zumindest im Originalton) wunderschön gesprochen.
 
 

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