Forumseintrag zu „Aquaman“ von Harry.Potter

Wie bei fast allen Comic-Verfilmungen darf man sich auch bei diesem Film an gewissen Stellen natürlich keine Logik-Fragen stellen bzw. bekommt man auf solche Fragen einfach keine Antwort. Die wahren Fans erkennt man daran, dass sie auf solche Fragen (berechtigt) antworten würden: "Das ist eine Comic-Verfilmung!" Aquaman ist so wie Superman, Batman und Wonder Woman eine gehörige Portion dunkler, stückweise auch brutaler und von seiner Erzählweise im starken Dualismus zwischen Gut und Böse, Hell und Dunkel erzählt. Hier ist es die interessante Variante zwischen Trocken und Nass - den Menschen auf dem Land und jenen im fantastischen Reich von Atlantis. Das visuelle Konzept hat mich stellenweise immer wieder an Tron erinnert: das stark Neon-Lastige der künstlichen Welten, die dick aufgetragenen CGI-Charaktere. Aquaman ist aber auch (und das ist auch theologisch interessant) eine christusähnliche Figur, vereinen sich in ihm doch zwei Hemisphären: in Christus verbindet sich die Immanenz des Irdischen mit der Transzendenz des Göttlichen, in Aquaman die Welt des Wassers mit jener der Landmassen. In beiden Fällen versöhnt ein "Held" die beiden Welten, ein Sohn aus adeligem/göttlichem Hause, der als einziger in beiden Welten zuhause ist. Aquaman hat es aber im Gegensatz zu Jesus weniger mit den Worten als vielmehr mit den Taten: handfest, ohne Umschweife und direkt mit einem ausgeprägten Sinn für Gerechtigkeit, die ohne Barmherzigkeit auskommt. Sympathisch ist er als Charakter aber allemal und die vielen Stars in großen und kleinen Rollen putzen den Film nicht nur auf sondern geben dem (stellenweise doch einigermaßen "harmlosen" Drehbuch) deutlich mehr Tiefgang und Überzeugungskraft als man zuerst erwartet hätte.