Indiana Jones und das Rad des Schicksals

Bewertung durch Harry.Potter  65% 
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Forumseintrag zu „Indiana Jones und das Rad des Schicksals“ von Harry.Potter

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Harry.Potter (05.07.2023 10:58) Bewertung
Einmal geht's noch
Mit dieser kurzen österreichischen Redensart könnte man den neuen Indiana Jones Film meiner Ansicht nach recht gut zusammenfassen. Natürlich ist es eine Freude für alle Fans, dass „Indy“ noch einmal auf die Leinwand zurückkehrt. Auch diesmal haben die Produzenten Spielberg und Lucas keine Mühen gescheut, um ihre wohl erfolgreichste gemeinsame Figur der Filmgeschichte ein letztes Mal auf die Leinwand zurückkehren zu lassen. Doch anders als bei den ersten drei Filmen bildet diesmal die Handlung mehr einen losen als einen roten Faden. Vieles wirkt konstruiert und nein, es braucht nicht für jeden kleinen Fortschritt eine 10-Minuten Verfolgungsjagd bzw. einen Kampf am Dach eines Zuges oder an Bord eines Flugzeuges oder Bootes. Dies führt dazu, dass es durchaus vorkommen kann, dass im Kinosaal der eine oder Andere im Publikum sein persönliches Rad der Zeit am Handgelenk konsultiert. Es gibt auch in diesem Film ganz viele erzählerische, szenische und dramaturgische Zitate zu den ersten drei „Indiana Jones“-Filmen und anders als viele andere Kritiker*innen fand ich die technische Verjüngung von Harrison Ford wirklich beeindruckend gut. Phoebe Waller-Bridge als seine Patentochter hat mich über fast den ganzen Film hinweg nur genervt. Entweder durch das, was sie tut bzw. nicht tut, größtenteils aber durch ihr ständiges Gequatsche von sinnlosen Dialogen oft mitten im Lärm einer Verfolgungsjagd. Es leuchtet mir auch nicht wirklich ein, warum es diesmal noch einmal die Nazis gebraucht hat - als Zitat zu den früheren Filmen zwar nachvollziehbar, aber für diese Geschichte wären sie nicht nötig gewesen. Mads Mikkelsen (zuletzt als Bösewicht Grindelwald im Kino zu sehen) hat einen undankbaren Part in diesem Film. Er spricht zwar sowohl Deutsch als auch Englisch höchst passabel, ist aber im Drehbuch eine dermaßen dünne Pappkartonfigur, dass er einem schon fast leid tut und man einen Hauch von Mitleid gleichzeitig mit jenem der ausgleichenden Gerechtigkeit empfindet, als gegen Ende hin dann plötzlich etwas nicht stimmt.

Man kann sich den neuen „Indy“ auf jeden Fall anschauen, auch wenn man die früheren nicht gesehen oder schon das Meiste wieder vergessen hat. Aber man muss sie bzw. die Figur mögen, damit man sich in diesem Teil nicht langweilt.
 
 

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