Irrational Man

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Forumseintrag zu „Irrational Man“ von Stadtneurotikerin

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Stadtneurotikerin (02.01.2016 12:45) Bewertung
Ein filmisches Essay über Existentialismus
Während bei den meisten Männern in der Midlife-Crisis ein Sportwagen und eine junge Geliebte bereits Abhilfe schaffen, scheint das nicht genug, um einen Philosophieprofessor aus einer existenzialistischen Krise zu holen. Joaquin Phoenix spielt eben diesen Professor, Abe, der desillusioniert durch sein Leben und Lehren geht, uninspiriert bleibt, obwohl gleich zwei schöne Frauen ihn begehren. Erst als er in einem Diner eine verzweifelte Mutter überhört, wie sie darüber klagt, das Sorgerecht für ihre Kinder zu verlieren aufgrund der Entscheidung eines unmoralischen Richters, gewinnt Abes Leben wieder an Sinn. Der Sinn besteht jedoch darin, die Welt verbessern zu können, indem er diesen Richter umbringt. Moralischer Mord quasi, philosophisch gerechtfertigt.
Woody Allens Idee ist originell, bringt das Publikum damit zum Schmunzeln und Nachdenken. Pseudo-philosophisch geht der Film dahin und natürlich, wie so oft in Woody Allens Filmen, darf auch das Karma als heimlicher Protagonist nicht fehlen.

Vorbei sind die Jahre (oder Jahrzehnte) in denen Woody Allen große Filme wie Manhattan oder Annie Hall geschaffen hat, trotzdem schafft er es immer noch, seine Fans zufrieden zu stellen. Wo Woody Allen drauf steht, ist halt immer noch Woody Allen drin.
 
 

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