Neu im Kino
Neu im Kino (Woche 47/2023)

Neu im Kino (Woche 47/2023)

Die neue Kinowoche platziert einen kriegerischen Herrscher neben inspirierende Geschichten, von Menschen, die zusammenkommen.
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von (Stadtneurotikerin)

Roter Himmel

Christian Petzold ist einer der deutschen Regisseure, die Cineast*innen natürlich schon längst auf dem Radar haben (sollten). Seine visuell eindrucksvollen und emotional tiefgreifenden Filme berauschen alle Sinne und zählen nicht umsonst alle Jahre wieder auch zu den Filmfestival-Lieblingen der Saison. Ein Gesicht, das mittlerweile von seinen Filmen nicht mehr wegzudenken ist, ist das von Paula Beer. Die junge Schauspielerin spielt nach „Transit“ und „Undine“ bereits das dritte Mal hintereinander die Hauptrolle in einem seiner Filme. Doch auch ein österreichisches Nachwuchstalent spielt in „Roter Himmel“ an Beers Seite. Aus Thomas Schubert, der sein Schauspieldebüt 2011 in Karl Markovics „Atmen“ bravourös meisterte, ist mittlerweile ein grimmiger Wiener geworden, der dem deutschen Drama den nötigen Grant verleiht, um auch auf die Bedürfnisse des österreichischen Publikums zugeschnitten zu sein.
Roter Himmel Bild aus dem Film „Roter Himmel“ (Stadtkino, Piffl Medien)

Der Film handelt von einem jungen Autor in der Schaffenskrise. Er zieht sich mit einer Gruppe Freunden in ein Häuschen an der Ostsee zurück, wo er sein Buch fertigschreiben möchte. Doch eine hübsche Mitbewohnerin, die Ausgelassenheit seiner Freunde und ein nahegelegener Waldbrand lenken ihn gehörig ab. Für alle, die ihre Sinne auf einen von Petzold inszenierten Ostsee-Urlaub begeben wollen.



Napoleon

Ridley Scott ist längst ein Kult-Regisseur und hat das (Blockbuster)-Kino gleich mehrerer Jahrzehnte maßgeblich geprägt. Was wären die 70er ohne „Alien“, die 80er ohne „Blade Runner“ und die 90er ohne „Thelma und Louise“? In seinem letzten Film „House of Gucci“ über die italienische Designerfamilie zeigte Scott bereits ein Interesse für historische Figuren. Für „Napoleon“ wählte er allerdings eine Figur aus einer ganz anderen Epoche.
Napoleon Bild aus dem Film „Napoleon“ (Sony Pictures)

Das historische Drama zeichnet den Aufstieg und Fall des französischen Kaisers Napoleon Bonaparte nach und beleuchtet dabei auch die innige, aber gewalttätige Beziehung zu seiner Ehefrau Josephine. Der berüchtigte Kaiser wird von niemand Geringerem als Joaquin Phoenix gespielt. Für alle, die bereits sehnsüchtig auf dieses Spektakel eines Films gewartet haben.


Weitere Neustarts:


The Old Oak

Des Weiteren startet das britische Drama „The Old Oak“ von Ken Loach. Der Regisseur gewann 2016 für „Ich, Daniel Blake“ den BAFTA-Award. Sein neuer Film spielt wieder im nordenglischen Arbeiterklasse-Milieu und zwar dort, wo alle zum Feierabendbier zusammenkommen: im Pub. Während der Pub-Besitzer in einer finanziellen Krise steckt, wird die Dorfgemeinschaft mit der Ankunft syrischer Flüchtlinge konfrontiert. Während das Dorf die Flüchtlinge anfeindet, freundet sich der Pub-Besitzer mit einer syrischen Frau an und versucht zwischen den Kulturen zu vermitteln, setzt dabei aber sein Pub aufs Spiel.
The Old Oak Bild aus dem Film „The Old Oak“ (Filmladen)



In voller Blüte

In der britischen Koproduktion spielt Michael Caine einen 90-Jährigen, der aus dem Pflegeheim ausbüxt, um sich in der Normandie mit anderen Veteranen zu treffen und seiner gefallenen Kameraden zu gedenken. Die herzzerreißende Geschichte beruht auf einer wahren Begebenheit.
In voller Blüte Bild aus dem Film „In voller Blüte“ (Constantin Film, Leonine)



Yuku und die Blume des Himalaya

Der animierte Familienspaß „Yuku und die Blume des Himalaya“ erzählt die Geschichte einer kleinen Maus, die sich auf eine lange Reise begibt, um für ihre Großmutter die begehrte Blume des Himalaya zu pflücken.
Yuku und die Blume des Himalaya Bild aus dem Film „Yuku und die Blume des Himalaya“ (Filmladen)



Nur in Teilen Österreichs:


Norwegian Dream

Die polnische Koproduktion handelt von einem jungen Polen, der an die norwegische Küste zieht, um dort in einer Fischfabrik zu arbeiten. Er findet schnell Anschluss in der polnischen Community dort, die engste Beziehung baut er aber zum Adoptivsohn des Fabrikeigentümers auf. Doch deren Liebe droht zu zerbrechen, als der junge Pole es nicht wagt, sich zu Ivar zu bekennen. Dieser Film läuft vorerst nur in Wien, Linz und Wels.
Norwegian Dream Bild aus dem Film „Norwegian Dream“ (Salzgeber & Co)



Kit & Antoinette und der magische Himbeerhut

Im Animationsabenteuer „Kit & Antoinette und der magische Himbeerhut“ trifft eine Grille, die für die Musik lebt, auf eine fleißige Ameise, in deren Gemeinschaft Musik nur als Ablenkung von der Pflicht verstanden wird. Die zwei werden unverhofft Freunde und können viel voneinander lernen. Auch dieser familienfreundliche Film ist vorerst nur in den Hollywood-Megaplexx-Kinos zu sehen.
Kit & Antoinette und der magische Himbeerhut Bild aus dem Film „Kit & Antoinette und der magische Himbeerhut“ (Kinostar)



Kreis der Wahrheit

Nur in Linz (und einer Vorstellung in Wien) läuft dagegen der österreichische Dokumentarfilm „Kreis der Wahrheit“, in dem zwei jüdische Wienerinnen, die das KZ Theresienstadt überlebten, von ihren bewegenden Erinnerungen erzählen.
Die Autorin
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Stadtneurotikerin

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