Ben Hur
Es brauchte den Perfektionisten James Cameron auf dem Regiesessel und es dauerte dennoch von 1960 bis ins Jahre 1998 damit es „Titanic“ gelang, wieder an den Oscar-Rekord von „Ben Hur“ heran zu kommen. Und bis heute wurde kein Film mit mehr als 11 Oscars ausgezeichnet, zuletzt „Der Herr der Ringe – Die Rückkehr des Königs“ im Jahre 2004. Ganz offenbar war es an der Zeit für ein Remake und ab dieser Woche dürfen wir nun unter der Regie des Russen Timur Bekmambetov („Wächter des Tages“, „Wächter der Nacht“) noch einmal das kolossale Wagenrennen im Circus Maximus erleben und bekommen den Fall und Aufstieg des Sklaven Judah Ben Hur (Jack Huston) (inklusiver einiger Begegnungen mit Jesus von Nazareth) erzählt. Dafür reichen diesmal kompakte 124 Minuten (im Vergleich mit 210 Minuten im Original) und gerade an seiner religiösen Schlagseite wird sich ablesen lassen, ob das Remake gelungen ist.
Mein ziemlich kleiner Freund
Neben den großen Helden im Circus Maximus gibt es in dieser Woche aber auch zwei sehr entzückende französische Komödien zu sehen, von denen die eine die Geschichte eines ungleichen Liebespaares erzählt. Ungleich, weniger in Bezug auf Charakter oder Einkommensverhältnisse, sondern vielmehr in Punkto Körpergröße. Denn Alexandre (Jean Dujardin) ist mit rund 1,4 Metern Körpergröße ziemlich klein für einen Mann und die Auserwählte Herzensdame Diane (Virginie Efira) hingegen ist von normaler Statur und stellt als Anwältin auch im Alltagsleben ihren Mann. Wird es dem kleinen gelingen, ihr großes Herz zu erobern?
Die fast perfekte Welt der Pauline
In dem zweiten französischen Film dieser Woche begleiten wir eine junge alleinstehende Frau namens Pauline (Isabelle Carré) dabei, wie sie sich ihren Lebensunterhalt durch das Unterhalten von Kindern auf Geburtstagsfeiern und von Senioren im Altersheim verdient. Als sie an einem Tag direkt vom Kindergeburtstag zum Seniorennachmittag unterwegs ist läuft sie (als Sensenmann verkleidet) einem Mann über den Weg und erschreckt diesen so, dass er zu Sturz kommt und ins Krankenhaus eingeliefert wird. Sie, die ewige unfreiwillige Single voller Minderwertigkeitskomplexe, und er (das männliche Pendant dazu) lernen sich kennen ...
Mike and Dave Need Wedding Dates
Wer sich den Trailer zu neuesten Komödie mit Zac Efron angesehen hat kann schnell zu der Überzeugung gelangen, dass er und sein Filmbruder Adam DeVine wohl eher einen richtigen Drehbuchautor gebraucht hätten, denn bei ihrem Film über zwei Tolpatsche, die für die Hochzeit ihrer Schwester dringend ein Date mitbringen müssen, weil sie sonst Zoff mit ihrem Vater bekommen, ist außer einem Haufen von lauwarmen Gags (die allesamt schon im Trailer enthalten sind) nicht viel herausgekommen.
El Olivo - Der Olivenbaum
Tragisch, berührend und auf eine zarte Weise schön wirkt hingegen dieser spanische Film über das Schicksal eines alten Olivenbaumes, der von seiner Plantage nach Deutschland verkauft wird und das Leben vieler Menschen - allen voran Alma, einer jungen Frau (Anna Castillo) und ihrem Großvater (Javier Gutierrez) - unmittelbar beeinflusst. Als ihr Großvater dement wird beschließt sie, den Baum zu suchen und wieder zu ihrem Großvater zurückzubringen. Das ist allerdings keine leichte Sache ...
Und zu guter Letzt besucht noch der österreichisch-iranische Regisseur Houchang Allahyari in „Rote Rüben in Teheran“ gemeinsam mit seinem Sohn Darius dessen Heimatstadt Teheran und gräbt seine eigenen Wurzeln und viele damit verbundene Ereignisse und Erinnerungen seines Lebens wieder aus.
Ich wünsche euch eine kolossal-unterhaltsame Kinowoche.