Neu im Kino
Neu im Kino: Woche 40

Neu im Kino: Woche 40

Geschwindigkeitsrausch: In dieser Woche geht es ums Tempo – zumal auch ums langsame.
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von (Josko)
Rush - Alles für den Sieg
Die 1970er: jedes Rennen ist für einen Formel 1-Fahrer lebensgefährlich. Den Briten James Hunt (Chris Hemsworth) und den Österreicher Niki Lauda (Daniel Brühl) verbindet eine jahrelange Rivalität, die sich um den Titelkampf im Jahre 1976 auf die Spitze treibt. Das ist jene Saison, in der Lauda schließlich in seinem Boliden beinahe bei lebendigem Leibe verbrennt. Bereits 42 Tage später steigt er wieder in seinen Ferrari und kämpft gegen Hunt um den Titel...

Nach „Frost/Nixon“ machen Drehbuchautor Peter Morgan („Die Queen“) und Regisseur Ron Howard („The Da Vinci Code – Sakrileg“) erneut gemeinsame Sache und verfilmen wieder eine Geschichte nach wahren Begebenheiten. „Rush“ soll die Ereignisse zwar überspitzen, dies liegt allerdings in der Natur der Sache des narrativen Films. Daniel Brühl gibt als Lauda eine solche Leistung ab, dass sogar Niki selbst begeistert ist. Ein Tipp nicht nur für Formel 1-Fans, sondern für alle, die spannende, gut strukturierte Filme mögen.

Turbo - Kleine Schnecke, großer Traum
Eine Schnecke will Rennfahrer werden – für jene das schon zu absurd ist, ist „Turbo“ auf jeden Fall nichts. Denn die Schnecke Turbo sitzt im Film schließlich nicht in einem Rennwagen, sondern startet ohne fahrbaren Untersatz neben von Menschen pilotierten NASCAR-Autos beim Indianapolis 500-Rennen.
„Turbo“ punktet vor allem mit seinen witzigen Charakteren, deren Stimmen berühmte Schauspieler lieferten – darunter Ryan Reynolds, Paul Giamatti, Samuel L. Jackson oder Snoop Dogg.

Gravity
Genau um das Gegenteil von schnellen Autos, nämlich um schwerelose Langsamkeit im Weltraum, geht es in „Gravity“. Dr. Ryan Stone (Sandra Bullock) und Astronaut Matt Kowalsky (George Clooney) sind beauftragt, Reparaturarbeiten im Weltraum am Hubble-Teleskop durchzuführen. Als sie von der Erde die Warnung erreicht, dass der kontrollierte Abschuss eines Satelliten schief gegangen ist, ist es bereits zu spät. Weltraumschutt fliegt mit rasender Geschwindigkeit gen Stone und Kowalsky. Das Shuttle wird zerstört und die beiden sind nunmehr nur noch im Raumanzug unterwegs – mit dem hoffnungslosen Ziel irgendwie im dunklen Nichts die internationale Raumstation ISS zu finden.

Alfonso Cuarón, der sich für die beste Harry Potter-Verfilmung – Harry Potter und der Gefangene von Askaban – und für den besten postapokalyptischen Film der letzten Jahre – Children of Men – verantwortlich zeichnet, meldet sich nach einer Schaffenspause zurück. Warum er sich allerdings für dieses Weltraum-Kammerspiel als weibliche Hauptrolle Sandra Bullock ausgesucht hat, bleibt mir ein Rätsel. Trotzdem ist „Gravity“ bestimmt ein starker Film, der vor allem visuell überzeugen kann und bei dem hoffentlich Oscar-Preisträgerin Bullock neben Clooney an der Aufgabe wächst.

Camille - verliebt nochmal!
In „Camille - verliebt nochmal!“ geht es mit rasender Geschwindigkeit zurück in der Zeit. Über Nacht wird Camille (Noémie Lvovski; ebenso Regisseurin und Drehbuchautorin des Filmes) –Anfang 40 und unzufrieden – in das Jahr 1985 zurückgeworfen. Sie ist plötzlich wieder Teenagerin und bekommt die Möglichkeit, die gemachten Fehler wiedergutmachen – doch ist das wirklich so einfach?
Eine einfache Geschichte muss nicht unbedingt zu einem uninspirierten Film führen. „Camille - verliebt nochmal!“ war in Frankreich ein Publikumshit und kann vor allem mit seiner leichtfüßigen Art überzeugen.

Sonstiges

Weiters startet im ganzen Land der österreichische Sundance-Hit „Soldate Jeannette“ in dem es für zwei unterschiedliche Frauen um das Aufbrechen gesellschaftlicher Zwänge geht.

Der ungarische Actionregisseur Nimród Antal („Kontroll“, „Predators“) bringt mit „Metallica Through the Never“ einen Konzertfilm über die Kultrocker mit Spielfilmelementen in die Kinos.

Und mit „Der Geschmack von Apfelkernen“ kommt aus Deutschland eine Literaturverfilmung, in dem eine junge Frau das Haus in ihrer Großmutter erbt und damit gleichzeitig auch ihre Geheimnisse, Gefühle und Geister.

Nur in Graz startet die kritische Apple-Dokumentation „Apple Stories“.
Der Autor
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Josko

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