Heidi@Home
Heidi@Home: TV-Serien -  the next generation

Heidi@Home: TV-Serien - the next generation

Warum es 2010 wieder cool ist, einfach mal daheimzubleiben und fernzusehen.
heidihome_9fc566c28c.jpg
von (Heidi@Home)
Spätestens seit der Jahrtausendwende, mit dem Siegeszug von Pay-TV Sendern wie HBO und Showtime, hat sich das Image von Fernsehserien gewandelt. Serien zeichnen sich heute, aufgrund der oft guten budgetären Möglichkeiten und einer Abnahme von Restriktionen, durch hervorragende Drehbücher, einen ästhetischen Look und gesellschaftliche Relevanz aus.

Hinzu kommt, dass das Mitwirken in einer Serie für einen Schauspieler keine Einbahnstraße mehr ist. Die Gefahr, als Seriendarsteller auf eine bestimmte Rolle festgelegt zu sein und anderswo nicht mehr reüssieren zu können, scheint nicht mehr zwingend gegeben. Es ist sogar möglich, tragende Rollen in ganz unterschiedlichen TV-Produktionen übernehmen zu können. Das demonstrieren William Shatner (u.a. in „Star Trek“ und „Boston Legal“) und Neil Patrick Harris („Doogie Howser“ und „How I Met Your Mother“), sowie David Duchovny („The X Files“ und „Californication“). Serienstars schaffen heute aber auch den Sprung ins Filmgeschäft leichter und werden nicht selten im Laufe der Jahre zu Oscarpreisträgern – wie George Clooney („ER“) oder Helen Hunt („Mad About You“) beweisen. Hilary Swank („Beverly Hills 90210“) wurde sogar zweimal mit dem Goldmann ausgezeichnet. Umgekehrt verhelfen Serien Schauspielern, denen im Filmgeschäft der große Durchbruch verwehrt geblieben ist, manchmal zur Steigerung des Marktwertes, so geschehen bei Sarah Jessica Parker („Sex and the City“), Charlie Sheen („Two and a Half Men“) oder Hugh Laurie („House M.D.“).

Protagonisten in Serien werden zu Role Models: Der perfekte Diagnostiker Gregory House, die coole Mutter Lorelai Gilmore. Serien machen Mode, wie die Popularität von Manolo Blahniks („Sex and the City“) oder aktuell die Vorliebe der Designer für die Tellerröcke und gestärkte Hemden („Mad Men“) beweisen. Serien machen auch Musik, zu hören ist Barry White („Ally McBeal“) genauso wie Snow Patrol („Grey’s Anatomy“) oder auch Bon Jovi („How I Met Your Mother“). Serien bauen Tabus ab, wenn sie sich Themen wie Homosexualität, Suchtverhalten oder Psychotherapie annehmen, wenn sie Branchen wie Bestattungswesen, ästhetische Chirurgie oder „Abfallwirtschaft“ in Szene setzen.

Spin-offs funktionieren manchmal besser („Private Practice“) und manchmal schlechter („Joey“). Crossovers können witzige Running Gags sein (Lisa Kudrow verkörpert Zwillingsschwestern in „Friends“ bzw. „Mad About You“). Serien zu verfilmen ist dagegen oft ein riskantes Unterfangen, da Serientugenden schlecht transferiert werden können. Bei sehr enthusiastischen Fangruppen („Star Trek“) werden die Filme zum Erfolg, zuweilen gibt es aber auch herbe Enttäuschungen (”The Avengers“). Auch der neue Kottan-Film Film „Kottan ermittelt: Rien ne va plus“ wird es, fast dreißig Jahre nach Ende der populären Serie, nicht leicht haben, die Sehererwartungen zu erfüllen.

Serien zu sehen ist keine einfallslose Beschäftigung für Menschen mit zu viel Tagesfreizeit mehr, sondern zu einem kultigen Ritual für den Hauptabend geworden. Und damit eine direkte Konkurrenz zum Film.
Die Autorin
heidihome_9fc566c28c.jpg
Heidi@Home


Forum

  • Joey

    Also mir persönlich hat die Serie „Joey“ schon recht gut gefallen. War natürlich kein großer Erfolg und ist daher dann leider auch eingestellt worden, aber lustig war sie...
    treadstone71_02519ad8f6.jpg
    23.11.2010, 16:22 Uhr
  • @ Serienverfilmungen

    Da gibt es 2 Arten:
    Einerseits die Verfilmung der Serie (The Avengers, Starsky und Hutch, The A-Team), wo das Serienkonzept ins Filmformat gebracht wird. Diest ist oft der fall, wenn der film lange nach der serie spielt. Und es gibt Filme, die auf der Serie aufbauen bzw danach spielen (Kottan ermittelt, Echte Wiener, Star Trek- Der Film, Batman hält die Welt in Atem)
    bbb3_56b424993e.jpg
    23.11.2010, 15:18 Uhr