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Heidi@Home: Be our guest

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Gaststars als besondere Zuckerl und Zuschauermagneten in Serie.
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von (Heidi@Home)
Sie sorgen für Abwechslung, Aufsehen und bringen Dynamik in den Plot: die Rede ist von Gaststars in Fernsehserien. Dabei handelt es sich oft um berühmte (Film)Schauspieler, aber auch um Musiker, Journalisten oder andere Personen des öffentlichen Lebens, die nicht zur Stammbesetzung einer Produktion gehören und deren Erscheinen einen gewissen Aha-Effekt auslöst. Für die Zuseher ist die Interaktion zwischen Ensemble und Gästen interessant zu beobachten. Dazu kommt, dass beliebte Gaststars auch Menschen zum Einschalten animieren, die die jeweilige Serie sonst gar nicht konsumieren.

Die Serie „Friends“ zeichnet sich durch eine besondere Dichte an äußerst prominenten Schauspielern aus, die die Freunde besuchen. Hollywood-Größen wie Bruce Willis, Gary Oldman, Alec Baldwin oder Tom Selleck waren kürzer oder etwas länger zu Gast. Dafür gab es einige Emmy-Nominierungen bzw. Auszeichnungen. Besonders interessant und witzig auf verschiedenen Ebenen ist der Auftritt von Brad Pitt als Will in der Thanksgiving-Folge der achten Staffel der Serie. Pitt – einer der größten Stars auf dem Planeten überhaupt – war damals im wirklichen Leben noch mit Jennifer Aniston (Rachel) verheiratet und musste einen ehemaligen Schulkollegen von ihr und Ross verkörpern, der Rachel leidenschaftlich hasst. Ross und Will hatten sogar einen „I hate Rachel“-Club gegründet und im Laufe der Episode kommt es zu einem heftigen Streit zwischen dem ehemaligen Hollywood-Traumpaar. Pitt erscheint am Beginn seines Auftritts zu groß für die vier Wände des Friends-Wohnzimmers, man merkt, dass der leichte Serienstoff und der lockere Ton ungewohnt sind. Doch je länger der Auftritt dauert, desto sicherer wird er und umso gelungener seine Performance. Das beweist auch, dass Film- und Serienschauspiel verschiedene Metiers sind und sich die Verkörperung einer Serienfigur nicht zwangsläufig einfacher gestaltet.

Eine Menge Gaststars hatte auch „Two and a Half Men“ zu bieten, als noch Charlie Sheen darin mitwirkte. Sheen hat quasi seine halbe Familie und vieler seiner Freunde eingeladen, in der Serie vorbeizuschauen. Sein Vater Martin war ebenso mit von der Partie, wie Bruder Emilio, seine frühere Ehefrau Denise Richards oder seine Kollegin Heather Locklear, mit der er Seite an Seite in „Chaos City“ gespielt hatte. Besonders kultig ist der Auftritt von einigen Stars, die als sie selbst erscheinen und bei Charlie eine Art Selbsthilfegruppe abhalten – darunter Sean Penn und Elvis Costello. Die ganze Szene ist herrlich selbstironisch, wenn Penn beispielsweise, total gegen sein hartes Image agierend, übers Älterwerden klagt und seine „Gebrechen“ aufzählt. Costello schreibt alle Klagen mit, um draus einen Song zu machen, was Penn ihm vorher aber ausdrücklich verboten hatte, da Costello das schon einmal gemacht und damit einen Grammy gewonnen hat, ohne ihm – Penn – dafür zu danken („Ich wollte ja, aber Bob Dylan quasselte so lange…“).

Manche Schauspieler treten ausgesprochen häufig als Gäste in anderen Serien auf, so zum Beispiel Michael J. Fox, der aus der Not eine Tugend machte: seine eigene Rolle in „Chaos City“ musste er aufgrund seiner Parkinson-Erkrankung aufgeben. Seitdem ist er regelmäßig als Gast in anderen Produktionen zu sehen, oft verkörpert er dabei gesundheitlich beeinträchtige Menschen, in „Boston Legal“ spielte er beispielsweise einen Schwerkranken, in „Scrubs“ einen Zwangsneurotiker. Auch James Cromwell – erst im fortgeschrittenen Alter durch „Ein Schweinchen namens Babe“ bekannt geworden – hat sich in der Folge als Gaststar in oft anspruchsvollen Rollen präsentiert, er trat unter anderem in „Six Feet Under“ und „Emergency Room“ auf, in „24“ verkörperte er den Vater von Jack Bauer. Auch „Twin Peaks“-Kommissar Kyle MacLachlan absolviert immer wieder witzige Gastrollen, so beispielsweise als verschrobener Kurzzeit-Ehemann von Charlotte in „Sex and the City“ oder als Kapitän in „How I Met Your Mother“.

Ein Sonderfall, was Gaststars betrifft, ist die Serie „Extras“ von Ricky Gervais: dort steht in jeder Folge ein anderer, meist berühmter Schauspieler (wie Kate Winslet oder Ben Stiller) im Mittelpunkt der Handlung. Gervais selbst stellt einen verzweifelten Statisten auf der Suche nach einer Sprechrolle dar, Orte der Handlung sind verschiedene Filmsets.

Welche Gastauftritte sind Euch im Gedächtnis geblieben?
Die Autorin
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Heidi@Home


Forum

  • Summer Glau

    Diese Woche war bei „The Big Bang Theory“ ein super Gastauftritt von Summer Glau zu sehen, die sich selbst spielte.
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    11.05.2012, 08:16 Uhr
  • Michael J. Fox

    Also in Bezug auf Michael J. Fox und „Chaos City“ ist mir der Gastauftritt von Christopher Lloyd in Erinnerung. Da gab es die ganze Folge über Anspielungen auf „Zurück in die Zukunft“.

    Und in „Cougar Town“ war unlängst die halbe Belegschaft von „Scrubs“ zu sehen...
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    09.05.2012, 23:09 Uhr