Sarajevo Film Festival - Tag 3

Der Filmfestivaltag begann mit einer würdigen Eröffnungsveranstaltung: Die beiden brillanten Hauptdarsteller aus „Zerrissene Umarmungen“, José Luis Gómez und Lluis Homar, waren zu Gast zum vormittäglichen Coffee with... Programm. Sie sprachen viel über die Erarbeitung ihrer Charaktere, was bei Homar besonders interessant war: Im Film portraitiert er einen Blinden und wurde für den Film extra dafür monatelang gecoacht. Über Regisseur Pedro Almodóvar und dessen Arbeit mit Schauspielern wurden ausschließlich Lobeshymnem verbreitet. Gómez bezeichnete ihn als einen „surgeon of souls“.

Daraufhin ging es zu einer Pressevorführung des ungarischen Wettbewerbfilms „Transmission“. Obwohl der Film ausgezeichnete Ansätze hatte, war ich davon nur wenig begeistert (mehr dazu siehe Filmkritik).

Am Abend trafen wir uns zum „Director’s Drink“, einem Empfang, der vom Sarajevo Film Festival für alle Akkreditierten gegeben wurde. Leider wurde die ausgezeichnete Stimmung von einem sich lang anbahnenden Regenschauer getrübt. Die Vorführung von Lukas Moodyssons Film „Mammoth“ musste vom Open Air Kino in einen anderen Vorfürraum verlegt werden. Da dieses Ersatzkino relativ weit weg war, beschlossen Harry und ich spontan den Abend einmal am Festival Square statt im Kino zu verbringen. Dort erlebten wir die andere Seite des Festivals: Statt Kino pur war hier Party hard angesagt! Heineken erwieß sich als größzügiger Sponsor und auch sonst war das Publikum auf den Straßen Sarajevos, welches die Parties genoss, doch einwenig größer als das Publikum, welches in den Kinosälen saß – Filmfestival hat doch nicht immer etwas mit Filmen zu tun.