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    How to train your Titan

    Exklusiv für Uncut
    Ab 4. April erwachen in den heimischen Kinos wieder die Titanen zum Leben. Unter dem wenigsagenden Titel „Godzilla X Kong: The New Empire“ schlagen sich erneut die bekannte Riesenechse und der Monsteraffe auf der Leinwand. Aber treten sie dabei gegeneinander an, oder spielen sie gar im selben Team? Das verrate ich euch hier selbstverständlich nicht. Eins kann ich jedenfalls sagen: der Spaß ist gigantisch!

    Im nunmehr fünften Anlauf scheinen sie endlich kapiert zu haben, was das Publikum sehen möchte: Riesenkreaturen die sich ordentlich verdreschen. Und davon gibt es hier jede Menge. Die beiden Kinolegenden bilden nur ein kleinen Teil der Riege an unterschiedlichsten Kreaturen die dieses Mal aufeinander losgelassen werden. Der Großteil des Films spielt sich nämlich in der neu erschlossenen Hohlerde ab. Ein CGI-Gewitter ist durch all das selbstverständlich vorprogrammiert, mich hats nie gestört.

    Das ohnehin schon infantile Konzept musste sich dazu stets die Laufzeit mit uninteressanten, eindimensionalen Figuren in abstrusen Geschichten teilen. Die gibt es zwar nach wie vor, nur wirken sie ein wenig in den Hintergrund gedrängt, funktionieren aber dennoch um einiges besser. Ihr Weg strahlt durchgehend ein gewisses Gefühl von Abenteuer aus. Der Lichtblick des Vorgängers „Godzilla vs Kong“, Brian Tyree Henry, bekommt einen famosen Dan Stevens als XXL-Tierarzt an die Seite gestellt. Die Mutter-Tochter Beziehung zwischen Rebecca Halls Figur und dem Iwi-Mädchen bietet mehr emotionale Katharsis als alle vier vorherigen Filme zusammen; und die Geschichte um Maddison (Millie Bobbie Brown), wird dafür endlich fallen gelassen. Sogar Kong bekommt einen Kumpanen in Form des, ebenso wie sein Star-Wars-Pendant, zwangsläufig so getauften „Baby Kong“. Er wird so zu einer wahrhaftigen Hauptfigur. Weiters fehlt ganz einfach ein menschlicher Antagonist, die monströsen Widersacher zentrieren die Geschichte dadurch noch mehr um die Titel-Titanen herum.

    Godzilla verschläft übrigens keineswegs den Film. Sein Versuch sich mit atomarer Energie aufzuladen hinterlässt eine Spur der Verwüstung. Man bekommt seit langem wieder ein Gefühl dafür was die Titanen (trotz Heldenstatus in diesem Universum) eigentlich anrichten; die Perspektive der panischen Bevölkerung am Boden wird gefühlt mehr als zuvor eingenommen. Das Drama und den Terror von„Godzilla: Minus One“ erreicht er natürlich bei weitem nicht, das schien aber ohnehin nie das Ziel gewesen zu sein.

    Zum ersten Mal überhaupt konnte ich mich ganz von jeglicher Logik oder Glaubwürdigkeit loslösen und die Non-Stop-Action einfach auf mich wirken lassen. Und damit hat „Godzilla X Kong“ bei mir das erreicht, was zahlreiche „Fast & Furious“-Fahrten, Transformers-Schlägereien und Monsterverse-Spektakel nie geschafft haben: dass der Spaßfaktor mich diese Dummheit vergessen lässt. Insgesamt schätze ich „Kong: Skull Island“ noch ein bisschen mehr (wohl nicht ganz unvoreingenommen, in der Kong gegen Godzilla Debatte schlug mein Herz schon immer mehr für den Riesenaffen). Was aber die schiere Unterhaltung angeht konnte dieser hier mein Herz erobern.
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    (Markus Toth)
    04.04.2024
    12:52 Uhr