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  • Bewertung

    Rumble in the Jungle!

    Exklusiv für Uncut von der ViENNALE
    Der ewige Praktikant Marc Châtaigne (Vincent Macaigne) wird für ein weiteres Praktikum im Namen des französischen „Ministeriums für Standards und Normen“ nach Französisch-Guayana geschickt. Dort soll er die Einhaltung europäischer Standards bei dem Bau einer Indoor Skihalle überwachen. Der chaotische Marc geht also bewaffnet mit dem „Codex der Standards“ in den Dschungel, wo sich die Situation natürlich komplizierter darstellt, als gedacht. Trotz der Bemühungen des französisch-guyanischen Botschafters (Mathieu Amalric) versinkt das Projekt in Schlamm und Chaos und schon bald verirrt sich Châtaigne mit einer anderen Praktikantin, Tarzan (Vimala Pons), im Dschungel. Was folgt sind Begegnungen mit alternativen Zivilisationen und Sekten, viel Dschungelungeziefer und aphrodisierenden Zaubertränken.

    Was sich dann entwickelt ist wunderbar französisch: Absurd und komisch. Antonin Peretjako schickt einen modernen Louis de Funès durch den Dschungel. Vicent Macaigne verkörpert den liebenswerten Loser ein weiteres Mal bravourös, wobei ihm seine herb-charmante Kollegin (Vimala Pons) um nichts nachsteht. Auf dem Gipfel der Absurdität scheint man dann einem französischen Bud Spencer in einem Tarentino-Film zuzusehen. Und vor lauter Wahnsinn stellt sich auch die Frage, ob die Taranteln, Schlangen und sonstigen Dschungel Kreaturen nicht eher Angst vor Châtaigne haben sollten.

    Kurzweilig werden in diesem Film viele Ideen präsentiert und ständig herrscht ein neuer Rhythmus. Und ganz ohne politisch zu wirken, ist es der Film auf einer Ebene doch: Überspitzt und komisch wird das ewige Praktikantentum, der europäische Normen-Wahn und ja, sogar der Neo-Imperialismus kritisiert und ins Lächerliche gezogen.

    Großes Kino der Absurditäten!
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    (Gloria Halder)
    22.10.2016
    17:40 Uhr
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