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    Ballad in Blood

    Exklusiv für Uncut vom Slash Filmfestival
    Der Altgroßmeister des Horrorfilms Ruggero Deodato hat es wieder getan! 23 Jahre nach seinem letzten Film hat Deodato noch einmal das Regiezepter in die Hand genommen um mit seinem Film „Ballad of Blood“ das Wiener Publikum zu schockieren. Der Meister höchstpersönlich ist in die Hauptstadt gekommen, um im Rahmen des sehr gut besuchten Slashfestivals das Blut gefrieren zu lassen.

    Der skandalträchtige Horrorregisseur hat mit seinem Werk „Cannibal Holocaust“ (dt. Titel „Nackt und zerfleischt“) aus dem Jahre 1980 einen Meilenstein des Kannibalenexploitationfilm abgeliefert, der auch heute nichts von seiner Intensität verloren hat. Abseits des italienischen Gialofilms hat er aber auch ruhigere Filme wie z.B „Padre Speranza - Mit Gottes Segen“ gedreht. Einer der letzten Filme mit der Kultpranke Bud Spencer.

    Deodatos filmisches Oevre hatte immer Bezug auf aktuelle gesellschaftliche Geschehnisse. Auch bei „Ballad of Blood“ lies Deodato sich von einem Kriminalfall der jüngeren italienischen Rechtsgeschichte inspirieren. Konkret ist dies der Mord an der britischen Studentin Meredit Kercher aus dem Jahr 2007 der international Aufmerksamkeit erregte. Vielen ist vielleicht der Name Amanda Knox in diesem Zusammenhang bekannt.

    Wie bei vielen von Deodato´s Werken gibt es auch immer eine Gesellschaftskritik. Seine Herangehensweise ist nicht nur das Schockieren des Zusehers mit expliziter Gewalt, sondern ein Aufrütteln in zweiter und dritter Ebene. Das gelingt dem Altmeister auch heute noch. Was etwas stört ist der HD-Look der bei einem billig produzierten Film, alles noch etwas billiger aussehen lässt. Dieses Problem haben ältere Werke nicht. Die hatten zwar ebenso nicht die höchsten Budgets wurden aber noch auf richtigen Film gedreht. Diesen optischen Flair und Charme erreicht „Ballad of Blood“ aufgrund dieser technischen Weiterentwicklung bei weitem nicht.
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    KMP
    (Karl-Martin Pold)
    29.09.2016
    22:22 Uhr
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