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80% Bewertung
  • Bewertung

    We have the reason for Punk

    Belfast, Nordirland wurde über Jahrzehnte von Unruhen geplagt. Bomben, Gewalt und Tod zeichneten die Stadt und teilten sie. In dieser Zeit gab es wenige, die an bessere Zeiten glaubten, an Frieden, oder zumindest an ein Leben abseits der "Troubles". Terri Hooley war einer von ihnen. Schon als Kind erregte er Unmut unter gleichaltrigen, daher stammt auch sein Glasauge. Schon seit Vater war Nonkonformist und er konnte sich ebensowenig in die Uniformität der Auseinandersetzungen einordnen.
    Inmitter der Unruhen der 1970er beschließt Hooley einen Plattenladen zu eröffnen, ohne Kapital muss er dafür das Haus in dem er mit seiner Frau lebt verpfänden. Durch einen jungen Kunden wird er auf die entstehende Punkszene in Belfast aufmerksam und beschließt diese zu unterstützen.

    Die Geschichte von Terri Hooley ist keine klassische, dafür eine beeindruckende. Ein Mann, der nicht viel hat, opfert trotzdem alles auf um jungen Menschen ein bisschen Leben inmitten des Kriegs zurückzugeben. Sein Umfeld wird dadurch stark strapaziert und er selbst beginnt sich ein bisschen über die Dinge zu erheben. Er besinnt sich aber wieder auf den wahren Zweck seiner Bemühungen und erschafft etwas Großartiges.

    Der Film ist eine wahre Hommage an die 70er und 80er, ein Feuerwerk aus Farben und Musik. Durch zusätzliche Aufnahmen aus dieser Zeit, die den Alltag in Belfast darstellen bekommt die Produktion das Gefühl etwas realistischen, die Bilder bewegen. Auf der anderen Seite findet sich ein Richard Dormer, der Terri Hooley grandios darstellt und ihn als Quelle der positiven Energie portraitiert. Die beiden Facetten sind so konträr, dass die den Film ausbalancieren.
    Good Vibrations erinnert an eine ernsthaftere Radio Rock Revolution.

    Schade, dass die Produktion so wenig Aufmerksamkeit hierzulande gefunden hat! Ich kann den Film jeden Musik- und Filmliebhaber nur wärmstens empfehlen!
    ohhoney_0ded0e006c.jpg
    19.09.2015
    22:14 Uhr
  • Bewertung

    Good Vibrations

    Das Belfast der 70er wird überschatten durch Straßenschlachten zwischen Protestanten, Katholiken und dem Militär. Bomben, Tote und Schießereien stehen scheinbar an der Tagesordnung. In Mitten des Bürgerkrieges versucht der Musikenthusiast Terri Hooley mit einem Plattenladen eine Insel der Seligen zu schaffen. Er schafft es die Anhänger beider größeren Strömungen davon zu überzeugen, sein Niemandsland zu akzeptieren. Als Ausweg aus dem täglichen Terror beginnt sich in Belfast eine eigene Punkszene zu entwickeln, die von Holley gefördert wird. Während in London der Punk als Aufschrei und Rebellion gegen das Establishment gesehen werden kann, ist er in Nordirland eine Hilfe die Gewalt des Nordirlandkonflikts zu kompensieren.

    Good Vibrations ist eine britische Produktion, die ohne viel Pathos oder übertriebene Szenen eine Geschichte erzählt, wie sie geschehen ist. Richard Dormer erzählt als Terri Hooley die Geschichte immer wieder aus dem Off und schmückt diese mit feinen Pointen aus. Um die Stimmung der 70er besser zu vermitteln, werden immer wieder reale Filmaufnahmen gezeigt, unterlegt mit der Punkmusik des Jahrzehnts. Schauspielerisch können nahtlos alle Akteure überzeugen.

    Für Musikfans ist Good Vibrations ein wahrer Leckerbissen. Die Geschichte wird sehr authentisch erzählt und an Musikbeispielen wir nicht gespart. Der Film ist im Grund ähnlich zu Radio Rock Revolution, auch wenn Good Vibrations andere Hindernisse hatte als das Schiff.
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    18.09.2015
    23:37 Uhr