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3 Bewertungen
85% Bewertung
  • Bewertung

    Tag der Arbeit

    Die Ausgangssituation bietet genügend Stoff für ein spannendes Familiendrama und wenn man will, gibt der Stoff auch noch genügend Material her für ein zuckersüßes Happy End.
    Adèle (Kate Winslet) ist eine alleinerziehende Mutter. Sie lebt mit ihrem Sohn Henry (13) (Gattlin Griffith) zusammen. Mutter und Sohn fühlen sich emotional sehr eng verbunden. Ein verletzter Fremder bittet sie im Supermarkt um Hilfe. Frank (Josh Brolin) ist aus dem Gefängnis ausgebrochen und wird von der Polizei gesucht. In Rückblenden wird Franks wahre Geschichte erzählt: es war kein Mord, der ihm zur Last gelegt wird, sondern ein Unfall. Frank repariert Haus und Hof, alle drei backen gemeinsam. Adèle verliebt sich.
    Nachbarn schauen vorbei und werden misstrauisch. Mit jedem Besuch steigt die Spannung. Als Adèle ihr Bankkonto räumt, wird auch das Geldinstitut hellhörig. Sie ist in dreifacher Hinsicht hin und her gerissen: ihre enge Beziehung zu Henry ist ihr Lebensmittelpunkt. Ihre neu entbrannte Liebe zu Frank legt ungeahnte, verschüttete Emotionen frei und der Wusch nach einem völligen Neuanfang wird immer unüberhörbarer. Kate Winslet schafft den Dreisprung mit viel Gefühl und mäßigem Zuckerguss. Das Drama verläuft ganz unblutig mit einem umfangreichen, kurz und bündig zusammengefassten Nachspiel. Adèle hält den Briefkontakt zu Frank im Gefängnis über Jahre hinaus aufrecht und Henry wird ein berühmter Bäcker (alle drei hatten am Wochenende: zum Tag der Arbeit (Titel) eine große Pfirsichpastete gebacken). An dieser Stelle hat Tobey Maguire ein Cameo.
    Die aufgebaute Spannung vergeht wie ein Schuss Pril im Fettwasser. Lösend, befreiend und bekömmlicher. Ein Verdienst der drei Protagonisten.
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    03.01.2021
    13:05 Uhr
  • Bewertung

    what a gem

    *spoiler* Min jott wat war ich happy, als adele und frank am ende wieder zusammen sein konnten.
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    08.06.2017
    00:05 Uhr
  • Bewertung

    Behutsames und stilles Drama mit Tiefgang

    Vorlage für diesen Film war der gleichnamige Roman von Joyce Maynard, in dem eine schwer depressive alleinerziehende Mutter von einem Haftentlassenen auf der Flucht in vielerlei Hinsicht wachgeküßt und ins Leben zurück geholt wird. Der Fremde, der plötzlich in ihrem Haus ist und sich nur vor der Polizei verstecken will, ist in Wahrheit ungleich freier als sie es jemals war und schenkt ihr und ihrem Sohn an nur einem Wochenende mehr Liebe und Leben und Freiheit als ihr Ex-Mann in all den Jahren zuvor. Kate Winslet als die zartbesaitete Zurückgezogene und Josh Brolin als der kantig geschnittene Stereotyp-Knackie bilden im Laufe des Filmes ein immer glaubwürdigeres Paar. Ähnlich wie die Beziehung ihrer Figuren zueinander sukzessive auftaut und die Angst dem Vertrauen Platz macht gleichen sich die beiden immer mehr an. Regisseur Jason Reitman hat sich eine literarische Vorlage ausgesucht, bei der es sehr stark auf die kleinen Details der Geschichte und auf die vielen Stimmungen und Zwischentöne ankommt, in in der Lebensgeschichten der Figuren mitschwingen. Suchte man nach einer zentralen Botschaft des Filmes so könnte sie wohl lauten: "Dein erster Blick täuscht Dich meistens". Reitman nimmt sich die Zeit, diesen feinen Schwingungen nachzuspüren und wird dabei vom Komponisten Rolfe Kent hervorragend unterstützt, der dem Film mehr eine musikalische Kulisse als einen Soundtrack gegeben hat. Ähnlich wie Thomas Newman bei "American Beauty" setzt er auf Atmosphäre anstelle von Symphonie und transportiert die behutsam erzählte Geschichte dadurch umso nachhaltiger. Kein Film für die breiten Massen à la "Up In The Air", aber zum Weiterfühlen und Weiterdenken.
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    28.05.2014
    10:33 Uhr