Forum zu Noah

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13 Bewertungen
45.8% Bewertung
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    No Noah

    Typischer Hollywood Schinken: pompöse Landschaft überdeckt dünnen Plot aus bibelähnlichen Anleihen mit Endzeitstimmung. Das Ganze ist in pathetische Dialoge gekleidet und mit theatralischem Getue ausgeschmückt. Eine kurze abrissartige Schöpfungsgeschichte gibt’s als Zugabe und auch wie im übrigen Film jede Menge Animation. Die Gesteinsriesen passen auch in den Herrn der Ringe. Viel Prominenz tummelt sich angeführt vom Titelhelden Russell Crowe. Dem wird eine aus der Luft gegriffene Tötung von neugeborenen, weiblichen Babys als Option aufgebürdet. Was er natürlich nicht macht. Er lobt sich selber für seine Entscheidung zugunsten der Menschlichkeit und Liebe. Auch seine Frau Jennifer Connelly versteht das. Anthony Hopkins verbreitet als Opa Langeweile im Gegensatz zu Ray Winstone, der als martialischer Unhold für etwas Aufregung sorgt. Noah als grimmiger Eigenbrötler bewegt sich wie der Rest der Crew in nicht zeitgemäßen Gewändern. Nach der Geburt der weiblichen Zwillinge durch Emma Watson, die wie’s Brezl Backen ging, können wir uns noch an Sätzen wie ‘Wenn du ein Mann bist, dann kannst du töten‘, erfreuen. Und nach Mutter und Kind folgen Bilder aus der Tierwelt von Affen und Bären mit dem gleichen Motiv. Regisseur Darren Aronofsky hat ganz unterschiedliche Filme gemacht. Der hier ist nicht einer seiner besten. Das ist Bibelkitsch mit Animationsaction und einem Bilderbuchschluss vom Jahrmarkt. K.V.
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    04.10.2016
    15:23 Uhr
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    Noah

    Gab es vor der Sintflut keine Kultur und Zivilisation? Der Haushalt und die Lumpen der Familie Noah wirken eher dürftig und dreckig. Gut, die Gerechten lebten immer in Armut. Oder so. Die von Anfang bis Ende angestrengten Kummer- und Sorgenmienen entsprechen dem wohl.
    Filme, die im Kino erledigt sind, kommen ins Fernsehen. Im kleinen Format fällt Einiges von großen Eindrücken weg. Vielleicht, denn spielen sich die nicht eh viel zu rasant ab? Ja, den Bau der Arche hätte Noah allein nicht geschafft. Aber die steinernen Riesen sind auch nicht die überzeugende Lösung – selbst wenn sie dann, im Kampf für das Rechte, stracks in den Himmel fahren. Oder so. An der Grenze zur Lächerlichkeit befinden sich aber nicht wenige Stellen des Films, darunter, oder eher darüber, auch die sekundenlangen Erinnerungen an den Sündenfall.
    Einer, der einen Auftrag hat von ganz Oben – oder meint, dafür auserwählt zu sein – ist immer ein Problem für die Anderen. Aber die sind für den Patriarchen Noah kein Problem. Und am Schluss wird er eh von Oben gerettet.
    Russel Crowe mag sich mit diesem Noah redlich abgeplagt haben – und hätte es doch besser (für ihn) bleiben lassen.
    15.09.2016
    09:19 Uhr
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    ein schwaches Plätschern...

    14 Jahre ist es her, dass Russell Crowe in "Gladiator" glänzte. Seit damals spielte er in unzähligen Filmen mit, doch leider ist er für mich persönlich mit der Rolle in Noah in ein Fettnäpfchen getreten und hätte sich die Zeit sparen sollen, denn der Film ist für mich leider sehr schwache Unterhaltung, ein leises "Plätschern" sozusagen. Natürlich war die schauspielerische Leistung gut, genauso wie die Effekte. Jedoch gefällt mir die Story leider nicht, diese war sehr enttäuschend für mich. Natürlich muss man eine Bibelgeschichte wie "Noah" Hollywood-Tauglich machen, jedoch bin ich mit dem Ergebnis leider nicht zufrieden. Ich habe sehr lange darauf gehofft, dass sich etwas ändert und am Schluss die Erleuchtung kommt, jedoch wurde es für mich leider nur noch schlechter.
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    29.12.2015
    09:33 Uhr
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    Lone Ranger 2- Endlich im Kino!

    Noah als veganer Öko-Freak mit verrutschter pseudo-gnostischer Weltanschaung, der die Menschheit ausrotten will? Mytisches Fantasy-Spkatkel mit kämpfenden gnostischen Riesen oder senisbles Familiendrama von Überlebenden eines globalen Holocaust? Dier Fillm will alles und bringt doch nichts. Nicht mal hinreichende Spezialeffekte für ein Weltuntergangsdrama. Zwei gute Schauspielerinnen (Emma Watson, Jennifer Conelly) bringen rare Momente des Mitfühlens in einer Flut quasi-religiösen Gequargels à la "Matrix Reloaded". Ich verleihe diesem Film den blechernen "Lone Ranger"-Trostpreis als unsinnigsten Blockbuster des Jahres.
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    16.04.2014
    19:32 Uhr
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    Pseudo-Gnostisches, erstaunlich bibelfernes Weltuntergangsdrama

    Regisseur Darren Aronovsky hat ein großes Faible für das Metaphysische, Mystische und religiös Angehauchte. Das wissen wir spätestens seit "The Fountain" und entdecken seine existenziell ausgreifenden Inszenierungen aber auch in anderen Filmen, sogar in "Black Swan", wenn man lange genug sucht. In seinem jüngsten Film hat er sich ein biblisches Thema ausgesucht und konnte eine ganze Reihe prominenter Stars der 1. und 2. Liga für das Projekt begeistern. Sogar die beiden Nachwuchsstars Logan Lerman und Emma Watson brachte er in der Geschichte unter, für letztere musste er den Part erst generieren, schließlich erzählt die Bibel nichts von einer Tochter Noahs. Wohl aber gönnt die Bibel allen drei Söhnen Noahs "Frauen", die uns in dieser Filmversion fehlen. Statt dessen quält sich Ham, ganz pubertär testosterongesteuert, damit herum, dass er keine Frau bekommt, noch dazu, wo der Weltuntergang ja nicht mehr weit ist. Es sind unter anderem diese Ungereimtheiten in der Inszenierung, diese willkürlich selektiven Adaptionen, Ausschmückungen und Weglassungen, die diesen Film so unverdaulich und wirr erscheinen lassen. Man kann ihm das Erweitern der Handlung ja prinzipiell nicht krumm nehmen, schließlich steht in der biblischen Vorlage nicht genug Material für einen mehr als 2 Stunden langen Kinofilm und die Andeutungen der "Schlechtheit der Menschen" geben die Bühne frei für die Phantasie bis hin zu einer aktuell gesellschaftskritisch verorteten Neuinterpretation, die Aronovsky spürbar bemüht in seinem Film zu leisten versucht und dabei aber kläglich scheitert. Ausgehend vom eindeutig gnostischen Dualismus zwischen göttlichem Funken und böser Materie spannt er den Bogen zu den zwei Seelen, die in der Seele eines jeden Menschen wohnen und leistet dabei punktuell, aber nicht durchgehend, einzelne, sehr nachdenklich machende Beiträge zur Geschichte der Menschheit, die man gerne aufgreifen und weiterdenken möchte. Und er garniert seine Erzählung auch mit einem (visuell) beeindruckenden Schöpfungszeitraffer, dem jedoch leider Gott als Handelnder völlig abhanden gekommen ist, auch wenn in dem Film noch so oft von "dem Schöpfer" die Rede ist. Spätestens ab dem Zeitpunkt, an dem die Arche Wasser unter den Kiel bekommen hat, treibt dem Regisseur der Film völlig aus dem Ruder und verirrt sich in teilweise schon wirklich aberwitzigen und unglaubwürdigen Handlungsverläufen von bedrohlicher Natur, in dem sich die Schauspieler auf verlorenem Posten wiederfinden. Auch die Spezialeffekte, von denen es eine ganze Menge im Film gibt, wirken größtenteils billig in Szene gesetzt. Wirklich beeindruckend ist und bleibt eigentlich nur die isländische Landschaft, in der der Film entstand.
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    16.04.2014
    11:39 Uhr
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    Eine Flut die langsam plätschert

    Exklusiv für Uncut
    Es gibt eine lange Historie von kritisch betrachteten Bibelfilmen. Ob Skandalfilm „Die letzte Versuchung Christi“ von Martin Scorsese oder Mel Gibsons „Die Passion Christi“. Sie alle haben bereits im Vorfeld für heftige Diskussionen besonders unter den Christen gesorgt. Doch wie sagt man im Showgeschäft. Es gibt keine schlechte Publicity.
    Auch Darren Aronofsky „Noah“ wurde im Vorfeld zum Skandal hochstilisiert. So wurde der Film in manchen islamischen wie beispielsweise die Vereinigten Arabischen Emirate Ländern verboten, da es im Islam nicht erlaubt ist Propheten bildlich darzustellen. „Noah“ hat am Startwochenende in den USA über 44 Millionen Dollar eingespielt und ist somit als voller Erfolg zu verbuchen. Dabei ist der Bibelfilm „Noah“ Auftakt für eine ganze Welle des wieder modern gewordenen Bibelfilms. So dürfen wir uns in den nächsten Jahren auf Bibelfilme von prominenten Regisseuren wie Ridley Scott, Mel Gibson oder Paul Verhoeven erfreuen. Auch Will Smith will eine Vampirvariante von Kain und Abel drehen.

    Die Geschichte von Noah und seiner Arche ist allgemein bekannt. Gott bestraft die Sündhaftigkeit der Menschen und löscht alles Leben durch eine große Flut auf der Erde aus. Noah, verkörpert von Russell Crowe wird auserwählt sich selbst, seine Familie und ein Pärchen jeder Tierart vor dieser Flut zu retten. So baut Noah eine gigantische Arche um Gottes Zorn zu entkommen und eine neue Welt zu erschaffen.
    Daron Aronofsky, bekannt für anspruchsvolles Kino wie „Pi“, „The Wrestler“ oder „Black Swan“ hat aus diesem Mythos einen Hollywood Blockbuster gebastelt.

    Trotz einiger spannenden und spektakulären Momenten ist das größte Manko des Films die dahinplätschernde Zähigkeit. Der Film ist zu großen Teilen belanglos und langweilig. Zwar liefert Russell Crowe erwartungsgemäß eine starke Performance als innerlich zweifelnden Noah ab und auch die Nebendarsteller von Emma Watson als Stieftochter bis Ray Winstone als Bösewicht überzeugen. Trotzdem berührt die dramatische Geschichte der Weltauslöschung so gut wie gar nicht. Unpassende schlechte Animationen für einen Film dieser Größenordnung trüben ebenso das Bild.

    Fazit: Ein lahmer Film der vor sich dahin plätschert trotz großartigen Russell Crowe.
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    KMP
    05.04.2014
    20:24 Uhr