2 Einträge
5 Bewertungen
65% Bewertung
  • Bewertung

    Die Kamel Lady

    Man sagt ja ‘Wer Vieles bringt, wird Manchem etwas bringen‘. Hier passt das nicht, obwohl Regisseur John Curren viele unbedeutende oder allseits bekannte Details gebracht hat. Grundlage für seine Wüstensafari ist der Tatsachenroman von Robyn Davidson über eine junge Frau, die mit ein paar Kamelen Australien durchquert hat. Natürlich ist sie auf der Suche nach sich selbst und dem Sinn ihres Lebens, doch man merkt nichts davon. Immerhin sehen wir was vom Ayers Rock und bekommen eine kleine Einführung in die Kamelistik. Die Aborigines singen und tanzen. Aber eigentlich kommt Hauptdarstellerin Mia Wasikowska gut voran. Es gibt keine Probleme, nur einige Schwierigkeiten. Und dann kommen Robyn auch schon mal Zweifel, wegen dem Sinn ihres Unternehmens. Die Zweifel sind wohl eher der Erschöpfung geschuldet. Der Fotograf Rick (Adam Driver) von einer Zeitung, die Robyn sponsert, ist als Gegenpol zu ihr angelegt. Er ist eher der Typ Vollhorst, nervig und unsensibel. Und wenn sie Zweifel plagen, schlüpft sie unter seine Decke. Zack! Zweifel weg! Ein bisschen Retro vom großen Vater, von dem sie den eisernen Durchhaltewillen, sowie einen Kompass geerbt hat, schmücken das sonst trockene Ambiente wenigstens noch etwas aus.
    Wüstenfüchse mögen das vielleicht faszinierend finden: immer nur Sonne, Sand, Staub und Trockenheit. Aber dafür Australien voll. Eine Menge von an sich unbedeutenden Tatsachen wird ohne Spannung erzählt, ein Erlebnis ohne Kitzel. Und damit der Zuschauer nicht einschläft, hat Robyn in der Wüste immer einen Wecker dabei. Aber nicht mal Spuren hat sie hinterlassen. Stattdessen endet der Film wie ein Reiseprospekt. K.V.
    8martin_ea7f49f0f3.jpg
    11.10.2015
    13:28 Uhr
  • Bewertung

    Zu oberflächlich

    "Spuren" ist ein ruhiger, fast meditativer Film mit schönen Bildern und einer sympathischen Hauptdarstellerin, bleibt aber leider an der Oberfläche. Es reiht sich Bild an Bild, aber der Zugang zu Robyns Innenleben, was imho das eigentlich Interessante ist, bleibt die meiste Zeit verschlossen. Es gibt ein paar Traumbilder, die andeuten, wovon die junge Frau getrieben ist, aber das war es auch schon. Nur am Anfang bemüht sich die Stimme aus dem Off um Klarheit, später wird sie völlig weggelassen und lässt den Zuschauer alleine. Vielleicht ist das ja eine bewusste Strategie um das Buch zu verkaufen, aber es ist jedenfalls unbefriedigend.
    Mich hätte interessiert, wie es dieser Frau auf ihrem Weg geht, aber stattdessen konzentriert man sich auf äußere Erlebnisse, die auch wenig spannend dargestellt werden. Andererseits wird über manches gar nichts gesagt, wie z.B. die Frage wo sie Wasser herbekommt, und auch das ist schade.
    lex217_0d8e49e998.jpg
    10.12.2014
    11:36 Uhr