4 Einträge
11 Bewertungen
80.5% Bewertung
  • Bewertung

    Innen drin

    Der Titel ist nichts sagender als der Film. Da werfen die Coen Brüder einen leicht ironischen Blick auf die amerikanische Musikszene und stellten den Titelhelden (Oscar Isaac) in den Mittelpunkt von Greenwich Village. Er ist ein Loser ohne Engagement, seine vorübergehende Freundin Jean (Carey Mulligan) ist schwanger, seine Eltern sind verstimmt und er hat einen Kater an der Backe, der ständig abhaut. Mögliche Produzenten wollen nicht zahlen und eigentlich hat er einen zweijährigen Sohn. Man könnte diese unheilvolle Kette von Umständen, die ständig von F-Wörtchen begleitet werden, noch endlos fortsetzen und so den ganzen Film nacherzählen. Dabei hätte man dann allerdings den klangvollen Score nicht berücksichtigt, eine Mischung aus Traditional und Country Sound. Es ist doch ein Musikfilm! In Amerika über den grünen Klee gelobt, hier in Europa eher zur Entspannung und zum Downchillen geeignet. Leicht melodramatische Texte. Man verpasst nichts, wenn man sich zwischendurch ein Bier aus dem Eisschrank holt.
    Da könnte man höchstens das Cameo von John Goodman oder Justin Timberlake nicht mitbekommen. Was aber auch kein besonderer Verlust ist.
    Und dann haben die Coens dem Film noch ihren Erkennungstempel aufgedrückt. Am Anfang und am Ende die gleiche Szene: dunkle Gasse, ein Mann, den man nicht erkennt, wartet auf Llewyn, redet unverständliches Zeug und schlägt ihn dabei zusammen. Passt zum Film wie Apfelmus zur Apple Pie. Bleibt die Frage ‘Was ist nun wirklich drin in diesem Llewyn Davis?‘ Klopf, klopf. Klingt irgendwie hohl. K.V.
    8martin_ea7f49f0f3.jpg
    23.10.2016
    18:49 Uhr
  • Bewertung

    Meisterwerk!

    "Inside Llewyn Davis" ist wahrlich ein Meisterwerk der Coen-Brüder.
    Die melancholische Stimmung des hoffnungslosen Llewyn wurde perfekt eingefangen, untermalt von großartigen Darstellungen der Schauspieler. Die Songs berühren und gehen ans Herz, wenn der Hauptdarsteller von einer auswegslosen Situation in die nächste schlittert. Für mich sicherlich auch ein heisser Kandidat für die kommenden Oscars.
    04.01.2014
    10:54 Uhr
  • Bewertung

    Eine Ballade

    Leider hat "Inside Llewyn Davis" keinen echten Spannungsbogen, was ihn streckenweise nicht sonderlich interessant macht. Besonders die so hochgelobten Szenen mit John Goddman (und Garrett Hedlund) zählten für mich zu den größten Schwachstellen des Films, da sie völlig bedeutungslos waren. Halt Coen-schräg, aber sonst nichts :-(

    Oscar Isaac spielt aber sehr intensiv und besonders seine Musiknummern sind stark. Wenn Llewyn singt, bleibt die Zeit stehen, ist alles Deprimierende und Graue an seinem Leben ausgeblendet.
    lex217_0d8e49e998.jpg
    12.12.2013
    11:06 Uhr
  • Bewertung

    Beeing Llewyn Davis

    Exklusiv für Uncut aus Cannes 2013
    Obwohl der neuen Coen wie etwas komplett Anderes aussieht – nämlich wie ein Musikerfilm über einen erfolglosen Gitarristen in den USA Anfang der 60er Jahre – ist es ein typischer Coen-Film geworden! Der Titelheld spielt einen Folksänger und wird herrlich von Oscar Isaac dargestellt, dem das Pech auf dem Fersen ist und er von einem Unglück ins nächste stürzt. Besonders gelungen sind die streitbaren Dialoge mit Carey Mulligan, die dem „Vielleicht-Daddy“ noch den Rest gibt. Vor allem die Reise nach Chicago erinnert an bekannte Coen-Roadmovies mit ihrem herben Humor. Hier geht’s nicht nur darum, dass der Antiheld der Story sich im Laufe des Films zu einem höchst erfolglosen Meeting begibt, nein, er fährt auch eine Katze an, die er fälschlicherweise vorher für die Katze eines befreundeten Paars hielt …

    Auch wenn man mit amerikanischen Folksongs nicht viel anzufangen weiß, die Schauspieler geben ihr Bestes und unterhalten nicht nur prächtig – ich finde, die Lieder machen Spaß, denn viele Songs erzählen eine eigene Geschichte.
    leandercaine_0fc45209c9.jpg
    19.05.2013
    19:03 Uhr