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9 Bewertungen
88.9% Bewertung
  • Bewertung

    Road Trip

    Nebraska ist ein Road Trip Film, der unter die Haut geht und einen zum Nachdenken anregt, was man im Leben erreicht hat und was man hinterlassen wird.
    Woody Grant erhält eines Tages einen Brief, dass er einen Millionenbetrag gewonnen hat. Überzeugt davon, dass das Schreiben echt ist, möchte er sich auf den Weg nach Nebraska machen, um den Gewinn einzulösen. Die Zusprüche seiner Familie, dass es sich hierbei lediglich um Werbung handelt, fruchten bei ihm nicht. So versucht er sich zu Fuß durch zuschlagen, bis sein Sohn beschließt mit ihm nach Nebraska zu fahren.
    Der Film zeigt auf der einen Seite einen alten Mann, der erkennen muss, dass er nicht wirklich viel für seine Kinder hinterlassen wird. Gerade dies bestärkt seine Hoffnung auf den Geldgewinn. Sein Sohn hingegen merkt, dass die Beziehung zu seinem Vater und der Familie nicht so ist wie er sich das immer gedacht hat.
    Auf der anderen Seite muss man als Zuseher beobachten, wie schnell in einem kleinen Dorf aus Freude über den Gewinn eines älteren Herrn und ehemaligen Bewohner, purer Neid wird. Mit allen Mitteln werden abstruse Schulden aus der Vergangenheit eingefordert. Als sie dann aber erkennen, dass es nur ein Werbebrief ist, schwankt die Stimmung wieder um und Woody wird als alter verkorkster Mann ausgelacht. Alleine diese Darstellung der Gesellschaft macht den Film absolut sehenswert.
    Dass der Film in Schwarz-Weiß gedreht wurde, verstärkt die deprimierende Stimmung und die sichtliche Zeitverschwendung, der sich der alte Mann in seiner Sturheit hingibt. Es mag zwar zu Beginn ein wenig irritierend sein, jedoch gewöhnt man sich schnell daran.
    Persönlich hätte ich June Squibb den Oscar als beste Nebendarstellerin gegönnt.
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    29.01.2015
    00:08 Uhr
  • Bewertung

    Vater und Sohn

    Ein Mann älteren Semesters glaubt eine Million Dollar gewonnen zu haben und seine Familie leidet darunter. Er versucht zu Fuß nach Nebraska zu kommen um seinen Gewinn abzuholen, nur wird er regelmäßig von der Polizei aufgelesen und auf die Wache gebracht. Er überzeugt jedoch seinen Sohn mit ihm dort hin zu fahren und es beginnt ein Roadtrip der anderen Art. Durch kleinere Zwischenfälle kommt es dazu, dass sich die ganze Familie, inklusive Geschwister des Vaters, im alten Heimatdorf treffen, wo der angebliche Millionengewinn die Runde macht. Die Freude schwingt schnell in Neid um, und jeder will eine Scheibe vom Kuchen bekommen - um jeden Preis.
    Der Film ist in schwarz-weiß gehalten, was anfangs irritierend ist, aber der Geschichte einen zusätzlichen Aspekt verleiht. Die ganze Zeit über schwingt eine melancholische Note mit, das Thema des älter und senil/dement werdens spielt eine große Rolle. Trotzdem lacht man herzhaft, wenn June Squibb die Röcke hebt und am Grab des verstorbenen Exfreundes herumtanzt. Die Traurigkeit wird durch den Humor verdrängt und zum krönenden Abschluss gibt es ein passendes Happy End.
    Wunderbarer Film, der weitaus mehr Publicity verdient hätte.
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    23.01.2015
    21:34 Uhr