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    Will you still love me tomorrow?

    Exklusiv für Uncut von der Berlinale 2013
    Die Grundstory des Films ist prinzipiell sehr viel versprechend: Weichung scheint nach außen hin glücklich, ist aber in seiner eigenen Familie gefangen. Trotz Frau und Kind erwachen in dem Mann Mitte 30 vor langer Zeit verdrängte homosexuelle Gefühle, als er den gut aussehenden Thomas kennen lernt. Doch das Drehbuch verlässt sich viel zu sehr auf diese Grundthematik. Und auch, wenn die anfangs schüchterne und heimliche Liebe zwischen den beiden Männern sehr gut inszeniert ist und auch die Schauspieler durchaus überzeugen, ist das insgesamt zu wenig. Ziel des Films war es wohl herrschende Familienstrukturen aufzubrechen und durch einen lockeren Stil für die Vorzüge eines homosexuellen Lebensstil zu plädieren. Denn auch, wenn es sich um eine homosexuelle Beziehung handelt, sollte es in Sachen Storywriting einen gewissen Grundstandard haben. Denn die Zeiten in denen solch ein Verhältnis mit schmachtender Musik unterlegt ausreicht, um durch Provokation und das Durchbrechen von Grenzen einen Film auszufüllen, sind vorbei. Eine weitere Schwäche sind auch Nebenhandlungen, die zwar teilweise ganz nett anzusehen sind, aber insgesamt recht unwichtig bleiben. Dennoch lässt sich wohl auch nicht bestreiten, dass der Film durch seine sehr sympathische und liebevolle Charakterzeichung ein sehr wichtiger Beitrag zur Anerkennung von Homosexualität in Taiwan sein kann.
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    09.02.2013
    23:57 Uhr