Exklusiv für Uncut von der Berlinale 2013
Im Bollywoodkino gibt es ja bekanntlich keine strenge Einteilung in Genres, wie man sie aus Hollywood kennt. Vielmehr deckt ein Film meist alle Themen ab und beinhaltet Liebe, Action, Drama und Spannung. Und das gilt auch für den indischen Kurzfilm „Brothers for Life“, der „nur“ (für Bollywood-Verhältnisse) 130 Minuten dauert. Aber in diesen 130 Minuten steckt ziemlich viel. Erzählt wird die Geschichte von drei Freunden, die zusammen eine Sportschule samt Sportartikelladen auf die die Beine stellen. Doch diese einfache Thematik von Sport und Freundschaft wird bald um Liebe, Erdbeben, politischen Wahlkampf und blutigen Bürgerkrieg erweitert. Auch wenn es keine eigenen Gesangs- und Tanzeinlagen gibt, wird der Film beinahe über seine gesamte Laufzeit durch ebenso penetrante wie dramatisierende Musik untermalt, die einen Vorgibt, ob man gerade traurig oder glücklich sein soll. Und um die Gefühle auf der Leinwand noch besser in Szene setzten zu können, setzt Regisseur Abhishek Kapoor auch noch inflationär die Zeitlupe ein. Doch auch, wenn der Film oberflächlich in bester Bollywood-Manier einen sehr kitschigen Stil aufweist, behandelt er auch einige politische und gesellschaftliche Thematiken, bringt einige tragische Ereignisse der jüngeren indischen Geschichte auf die Leinwand und erzählt eine leicht anzusehende Story über Freundschaft, Liebe und Verrat.
