Der Plot lehnt sich nur ansatzweise an das Märchen der im Wald ausgesetzten Kinder an:
es sind Jeremy Renner und Gemma Arterton. Es geht Regisseur Tommy Wirkola auch nicht so sehr um das Märchen, sondern er nimmt es als Vorwand für Klopperei und Splatter. Und das geht leider auf Kosten von Witz und Esprit. Zwei verbale Jokes hat Hansel: er muss Insulin spritzen, weil er immer schon zu viel Kuchen gegessen hat. Später sagt er einmal, wenn du Hexen töten willst ‘ mach ihnen ordentlich Feuer unterm Arsch‘.
Um gegen die Übermacht der Hexen bestehen zu können, bekommen sie Hilfe von der rothaarigen Hexe Mina (Pihla Viitala) einer weißen Hexe, sowie von Ben, einem Jungen aus der Gegend der unter dem Taufnamen Thomas Mann aufgeführt wird und vom Monster Eduard, einem Shrek-ähnlichen, gutwilligen Untier ohne dessen Ohren. Peter Stormare macht als Amtsrichter eine recht unglückliche Figur. Arterton zeigt sich hier von ihrer wandlungsfähigsten Seite: von Alice Creed über Tamara bis hin zu Gemma Bovary.
Hier spritzt Blut, es platzen Körperteile und der berühmte Besen als Mini Scooter kommt zum Einsatz. Ballerei ist schlichtweg angesagt. Im Finale ist der Zuschauer dann schon so weit gewohnheitsmäßig an die Materie herangeführt worden, dass er sich über die Zerfetzungen menschlicher Leiber vor Lachen wegschmeißen könnte. Echt?! Drum der Warnhinweis am Anfang: nichts für Jugendliche unter 16. Und der Plot könnte immer so weiter gehen. Einer schaut, der andere ballert. Die Gebrüder Grimm wären wohl entsetzt. Entertainment im 21. Jahrhundert, halt.