„Iron Sky“ war Kult bevor es überhaupt Produktionsverträge gab: Im Mai 2006 wurde am Filmmarkt in Cannes ein imposanter Trailer präsentiert. Die Suche nach Ko-Produzenten führte letztenendes dazu, dass sich Produktionsfirmen aus Deutschland, Australien und Finnland zusammenschlossen um dieses ambitionierte Projekt zu unterstützen. Eine Community baute sich das Projekt jedoch vor allem dadurch auf, dass es früh Spenden von Fans einsammelte. Man konnte für das Projekt spenden und somit die Produktion vorantreiben, ein Hype des participatory cinemas wurde geboren. Somit war „Iron Sky“ früh der Barack Obama der Filmwelt: Die Erwartungshaltung konnte nur schwer erfüllt werden, zu groß war die Vorfreude auf dieses Spektakel.
Aber nun zum eigentlichen Film: „Iron Sky“ im Kino zu erleben ist Pflicht. Ganz abgesehen davon, dass die Effekte großartig sind und sich weit weg von jeglichem „Trash“ bewegen, erlebt man im Kino die Gedanken der Zuschauer: Während in den ersten 10-15 Minuten alle über jeden Witz lachen und die Vorfreude klar erkennbar ist, nimmt die Lachbereitschaft des Publikums im Laufe des Films immer mehr ab. Bei manchen Witzen wird noch gebrüllt, bei den meisten allerdings nur geschmunzelt. Timo Vuerensola, sein Team sowie vor allem die Schauspieler versuchen zu oft lustig (und kultig) zu sein. Generell lehnt sich der Film zu sehr zurück und denkt, allein auf Grund dieser originellen Nazi-Exploitation-Prämisse schon pausenlos lustig zu sein. Dem ist jedoch nicht so. Die besten Momente erlebt „Iron Sky“ in den klar-politischen-Anspielungen. Die Diskussionen zwischen US-Präsidentin und einer Runde, die so etwas wie eine futuristische UNO-Organisation darstellt, gehören zu den politischsten und zugleich komischten Momenten des Films, denn hier wird klar: Die wahren Nazis sind schon lange unter uns. Dies ist sehr mutig und letztenendes der Hauptgrund, diesen besten Nazi-UFO-Film aller Zeiten, sich anzusehen!
