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6 Bewertungen
74.2% Bewertung
  • Bewertung

    Geniale Wundertüte aus der Schalko-Blase

    Habe mich letztens auf Flimmit registriert und einen Code für einen Gratisfilm-Stream erhalten, der nur eine Woche gültig ist. Nach Durchforsten der sehr durchwachsenen Filmauswahl habe ich den Code dann für „Wie man leben soll“ verbraten.
    Bei seinem Anlaufen im Kino 2011 hatte ich nur einen Trailer und das Interview mit dem Hauptdarsteller Axel Ranisch in „Willkommen Österreich“ gesehen (nebst kurzem Filmausschnitt) und schätzte den Film als Blindgänger ein. Filme, in denen der Hauptdarsteller synchronisiert wird und eine Überzahl an Stars Kleinauftritte hat, sind meistens schlecht. Oh, wie lag ich falsch!
    Von Beginn weg, mit der verbindlichen Erzählerstimme und verspielten Collagegrafiken, die die Lebensjahre bis zur Matura darstellen, setzt Schalko ein hohes Niveau. Thomas Maurer und David Schalko haben Thomas Glavinics skurrile Autobiographie eines „Sitzers“ im Ton von Lebenshilferatgebern gekonnt für die Leinwand adaptiert, das Drehbuch wimmelt nur so von witzigen Sätzen, die man sich auf der Zunge zergehen lassen möchte („Wüst du mi ausgreifen?“, „Interessierst di du fia goa nix?“, „Merke: Roberto Blanco ist ein dufter Kerl.“).
    Von Karl Ludwig „Charlie“ Kolostrums Matura 1988 über sein ausgedehntes Kunstgeschichtestudium bis zum Jobben als Taxifahrer und der unverhofften Chance, sein Gesangstalent zu vergolden, reicht ein episodenhafter Reigen von Nebendarstellern mit einer All-Star-Cast der Bobo-Kleinkunst- und Schauspielszene. Das Studentenleben wird dabei sehr lebensnahe vermittelt. John Lennon, Immanuel Kant und Che Guevara kommen auch vor. Schalkos Stilbewusstsein zeigt sich in seiner vollen Ästhetik, wenn immer wieder Figuren frontal und schön symmetrisch ausgerichtet in die Kamera sprechen oder ein Joint bei einer WG-Party von der Kamera begleitet durch ein Dutzend Hände wandert. Großartig auch die Montage, bei der Charlie durch die mittleren 90er-Jahre wandert und die Plattencover seiner jeweils aktuellen Lieblingsalben gezeigt werden. Für mich ist „Wie man leben soll“ die genialste österreichische Komödie seit „Nacktschnecken“. Muss man aber mögen! Ach, ich könnte noch lange über die diversen Schauspieler weiterschwärmen (Josef Hader, Maria Hofstätter, Manuel Rubey, Robert Stadlober, Karls Freundinnen, es sind zu viele!).
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    07.03.2015
    20:26 Uhr
  • Bewertung

    eine eigene Kategorie

    Genau wie das Buch ist auch der Film etwas ganz Eigenes geworden... natürlich eine Komödie, aber auch mehr als das.
    David Schalko und Thomas Maurer (Drehbuch) haben da meiner Meinung nach sehr gelungen adaptiert.
    Sehr witzig, sehr guter Hauptdarsteller, guter Einsatz von Montagen etc. (das kann Schalko halt wirklich), der off-Kommentar funktioniert weil total buchgetreut besser als in vielen anderen Filmen, die vielen bekannten Gesichter in der Besetzung stehen einander nicht im Weg sondern passen alle toll in ihre Rollen (meine Highlights Hader und Rubey, zum Schreien!).
    Hat mich sehr gefallen, absolut sehenswert.

    Ein Problem könnte sein, wenn man den Protagonisten nicht mag. Imho spielt er wirklich knuffig und sympathisch, aber muss nicht jeder so sehen und das würde den Film vermutlich ziemlich töten.

    Ende des Abspanns ist auch noch sehenswert ;-)
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    13.10.2011
    09:10 Uhr
  • Bewertung

    Gewollt, aber leider nicht gekonnt

    Also ich hab den Film nicht besonders gefunden. Es versuchen alle unglaublich lustig zu sein, manchmal ist das aber schon zu viel bemüht. Selbst die Crème de la crème der österreichischen Kabarettisten kann da keine Abhilfe schaffen. Und manchmal muss man auch ganz ehrlich sagen, is das alles schon nicht mehr lustig, sondern einfach nur unappetitlich und 'wäh'. Manchmal ist weniger einfach mehr.
    09.10.2011
    22:34 Uhr
  • Bewertung

    film bleibt hinter buchvorlage zurück

    leider ist es nicht gelungen, die geniale buchvorlage im film gerecht umzusetzen. die darsteller sind zwar ambitioniert und teilweise in komödiantischer hochform unterwegs, die aneinanderreihung von anekdoten bleibt jedoch episodenhaft und der witz des buches bleibt leider auf lange sicht auf der strecke. trotzdem empfehlenswerter österreichischer film.
    09.10.2011
    15:09 Uhr
  • Interview

    habe den Film noch nicht gesehen, dh ohne Bewertung.
    allemal unterhaltsam ist das Interview mit dem dt. Hauptdarsteller Axel Ranisch (eigtl, Dipl. Regisseur) bei Willkommen Österreich: http://www.willkommen-tv.at/player.php?sid=F154#F154
    "Wie war die Zusammenarbeit mit den österr. Schauspielgrößen?" - "Ja super, ich kannte die ja nicht"
    08.10.2011
    19:40 Uhr