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    Stummer Krieger

    Dieser gewalttätige, dialogarme Film ist sicher nicht jedermanns Sache. Dies spiegelt sich auch in den sehr unterschiedlichen Meinungen zu dem Film wider. Mache erkennen darin eine Vielzahl von Symboliken und Metaphern, für andere ergibt der Film allerdings wenig Sinn. Ich zähle mich eher zur zweiten Gruppe. Die Ausgangslage an sich wäre ja sehr spannend, doch ich hätte es besser befunden, wenn man mehr über „Einauge“ erfahren hätte und wie er in diese Lage kam, statt ihn auf seiner ziellosen Reise zu begleiten.

    Als Pluspunkt muss ich aber noch Mads Mikkelsen erwähnen. Er verkörpert den einäugigen Krieger mit einer beängstigenden Leinwandpräsenz, ohne auch nur ein Wort zu sprechen.
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    20.01.2015
    10:38 Uhr
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    Walhalla Rising (Blu-Ray)

    Der dänische Regisseur Nicolas Winding Refn, durch seine „Pusher“-Trilogie und das Gewaltorgien-Biopic „Bronson“ auch jenseits der seiner Staatsgrenzen bekannt geworden, widmet sich in „Valhalla Rising“ den Wikingern. Der Nomade One-Eye (Mads Mikkelsen, woher sein Character-Spitzname kommt ist leicht zu erraten) wird von einer Gruppe von Männern gefangen gehalten, wo er, ähnlich einem Gladiator, gegen diverse Herausforderer und zum Amüsement anderer kämpfen muss. Stets gewinnt er, auf äußerst brutale Art und Weise. Als er während einer Wanderung eine Pfeilspitze im Wasser entdeckt, nimmt er diese an sich, schafft sich zu befreien und dabei alle seine Begleiter umzubringen. Außer den kleinen Junge Are, der ihn von nun an begleitet. Als die beiden auf Kreuzzug-Ritter, die auf dem Weg nach Jerusalem sind, stoßen, wird ein Pakt geschlossen und One-Eye und Are begleiten die Glaubenskrieger. Doch ist One-Eye verflucht? Stimmt tatsächlich eine behauptung eines Kreuzritters, dass One-Eye sie nur in die Hölle führt?
    Was wie ein potentielles Actionspektakel klingt ist bei Nicolas Winding Refn ein Art-House-Splatter-Movie. Ewig lange wird geschwiegen, wenige Worte werden gewechselt, lange wird die Landschaft gefilmt, temps mort à la Antonioni. Die Stille wird nur regelmäßig von Gewalteinlagen unterbrochen: One-Eye verteidigt sich und attackiert andere – und dabei spritzt das künstlich-knallrote Blut in Mengen, die man sonst nur aus den Samurai-Filmen von Kurosawa kennt. Dabei entsteht ein Film, den man entweder lieben oder hassen wird, doch vorab muss man sich klar sein: Dies ist ein Art-House-Movie. Winding Refns Essay über männlich-physische Gewalt, eingebettet irgendwo in einem historischen Kosmos zwischen Wikingern, Kreuzrittern und Indianern (?), ist allemal sehenswert.
    Auszug aus der Blu-Ray-Reviewweiterlesen
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    13.09.2011
    23:01 Uhr