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    Circes Tod

    Über die schauspielerischen Leistungen der drei Hauptdarsteller gibt es keine zwei Meinungen. Erfrischend aufreizend frech und sexy kommt die junge Audrey (Louise Bourgoin) daher. Den reifen Anwalt Bertrand, der ihren Reizen verfallen ist, spielt Fabrice Luchini überaus überzeugend. Er ist Audrey gegenüber hilflos, versucht vergeblich einen klaren Kopf zu behalten. Sein Verstand sagt ihm, dass es Unsinn ist, wenn er sich in Audrey verliebt, aber sein Gefühl drängt ihn zu dem lockeren, motorrollerfahrenden Luder. Nach dem ersten Mal strahlen Luchinis große Augen noch mehr als sonst. Er staunt über sich selber, ist einfach hin und weg. Regisseurin Anne Fontaine gelingt es mit viel Einfühlungsvermögen diese Zwickmühle sichtbar zu machen. Bei der Lösung des Problems kommt Bertrands Bodyguard Christophe (Roschdy Zem) ins Spiel. Er hat alles, was seinem Schützling fehlt: ein selbstbewusster, wortkarger Frauenheld, der das Leben kennt. Ganz nebenbei muss der Maître ja auch noch einen Prozess gewinnen. Hier hat die Chabrol-Ikone Stéphane Audran einen kurzen Auftritt. Die Grand Dame gibt sich eindrucksvoll bockig und unkooperativ. Christophe löst für Bertrand das Problem, nicht ohne sich vorher von Audrey noch eine Belohnung abzuholen. Das ist alles konsequent durchgezogen und in sich stimmig. Man sieht zwar von alledem nichts, aber man weiß… Einziger Kommentar von Christophe ‘Sie wird sie nicht mehr belästigen.‘ So geht auch der Schluss in Ordnung. Klar! Konsequent! Gut!
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    21.05.2014
    12:20 Uhr