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    Ehrfurcht vor dem Leben

    Im Grunde kennt man ja die Vita des berühmten Doktors aus dem Elsass, der in Lambarene ein Krankenhaus betrieb und Weltruhm erlangte. Der Film endet mit seiner Rede anlässlich der Verleihung des Friedensnobelpreises, der Krönung seines Lebenswerkes.
    Trotzdem hat Gavin Millar nochmals die wichtigsten Facetten seines Lebens zusammengestellt: ganz persönliche mit Frau (Barbara Hershey) und Tochter Rhena (Jeanette Hain). Sie diskutieren sehr heftig, ob Vater Albert seinen Freund Albert Einstein (Armin Rohde) unterstützen, sich des Vorwurfs ein Kommunist zu sein erwehren und die Atombombe ablehnen soll. Außerdem wird die allgemeine politische Großwetterlage der 50er Jahre berücksichtigt, als der Kommunistenjäger McCarthy sein Unwesen trieb. Auch die CIA lässt Schweitzer beobachten und liest seine Briefe. Hier wird ganz geschickt ein PR Mann (Samuel West) eingebaut, dessen zwielichtiges Spiel für etwas Spannung sorgt. Das ist notwendig, da sich auch einige Längen einschleichen. Und natürlich gibt es auch im Krankenhaus selber Probleme. Hier zeigt sich Krankenschwester Susi (Jennifer Ulrich) als vorübergehend renitent. Schließlich und endlich ist da noch die ‘provisorische Regierung‘ von Gabun, die mit der Schließung des Hospitals droht.
    Das ist unterhaltsames und informatives Kino getragen vom Titelhelden Jeroen Krabbé, der einen beachtenswerten Albert-Schweitzer-Look draufhat. Auffallend viele deutsche Schauspieler sind am Set (E. Weisgerber, H.-W. Meyer u.a.).
    Konventionell gemacht. Die Persönlichkeit Albert Schweitzers wird gewürdigt. Nur die letzten Bilder wirken etwas überhöhend. So bekommt der Zuschauer auch etwas ‘Ehrfurcht‘ vor dem großen Mann.
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    30.09.2014
    13:05 Uhr