Was nicht alles so unter ’Amour fou’ subsumiert wird!? Hier sind es zwei prominente Namen, die jeder kennt. Nur so hat man sie wohl noch nie gesehen. Seine Musik ist von der Klanggestaltung her heute immer noch gewöhnungsbedürftig - außer wenn dazu zur Ablenkung ein Ballett tanzt und mit ihrer Duftkreation (Chanel No.5) beträufeln sich immer noch ältere Damen. Beide Persönlichkeiten verbindet eine sexuelle Obsession. Die nimmt hier breiten Raum ein, bleibt aber so steril und flach, dass sie immer mehr Langeweile verbreitet. Das Ganze wirkt irgendwie lieblos unterkühlt. Nichts von Amour fou zu spüren. Die Szenenfolge hüpft ohne Überleitung von amelodischem Klaviergeklimper (das manche als ganz tolle Musik empfinden) zu Duftlaboren und dazwischen wird immer wieder von den beiden Protagonisten kraftvoller Matratzensport vorgeführt. Auch Stravinskys leidende Ehefrau, die wohl als Heimchen etwas Emotionen einbringen soll, bleibt oberflächlich und streicht seicht vorüber. Nur die einheitlich dunkle Optik ist nicht schlecht. Doch die allein macht noch lange keinen guten Film aus. Chance vertan!