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2 Bewertungen
12.5% Bewertung
  • Mit Blindheit geschlagen

    Ich hatte mich schnell für den Film "La teta asustada" entschieden als ich das Berlinale Programm in der Hand hielt. Die Verarbeitung eines Traumas mit Hilfe von Liedern und auch so eine Art "Legende" dafür zu erfinden, nämlich dass die Trauer mit der Muttermilch an die Kinder weitergegeben wird fand ich als filmische Idee total beeindruckend und schön- heisst es doch nichts weiter, als dass die Kinder viele Leiden ihrer Eltern übernehmen- immer - hier und anderswo. Was ich dann aber bei der Vorstellung im Friedrichstadtpalast gesehen und erlebt habe, hat mich ein bischen verwundert. - Der Film strotzt nur so von Klischees und Seitenhieben auf die indignene Bevölkerung des Landes. Die Dialoge und die Portraits der einzelnen Figuren- bis auf die weisse Lady- weisen alle einen Mangel an Intellekt und ein Übermass an Aberglauben oder Blödheit auf- ich kann wirklich nicht verstehen wie eine hochkarätig besetzte Jury, wie die der Berlinale derart blind sein konnte, diese sehr rassistischen und in alten Vorstellungen vorharrende Erzählweise als Siegerfilm auszuzeichnen!! Lässt man sich denn nur noch von schönen Bildern und ein bischen Ekel anmachen! Können die kein Englisch oder Spanisch??!! Shame on you! - Was ebnfalls bezeichnend war, dass das publikum im Friedrichstadtpalast natürlich auch fleissig gelacht hat- und natürlich genau an den Stellen, an denen einem eigentlich die Wut und Scham über solche Klischees und Unreflektiertheit packen müsste.
    17.02.2009
    12:08 Uhr
  • Perverse Fiktion

    Das Konflikt "Modernitaet" vs. primitiven indigenen ist genau das Diskur die in Peru die Politiker und grosse private auslandische Investoren in den Medien verbreiten um der Indigenen Land und Bodenschaetze wegzunehmen und um sie als billige Arbeitskräfte in der Stadt auszubeuten.
    Was diese Frau Llosa im ihren Film “beschreibt” ist PERVERSE FIKTION., WEDER existiert die Krankheit mit den Namen “Teta Asustada”, noch das Mythos, und noch die Riten (Kartoffel) auf den Andes Perus.
    Ich habe viele Bewohner aus den Anden gefragt und sie glauben dass wenn die Mutter das Sauegling ernaehrt und Traurig oder Boese ist, dann das Milch wird sauer und das Saugling vergiftet werden kann oder Bauchschmerzen haben koennte und sie glauben auch wie im Westen dass ein Sauegling auch die negative Gefuehle der Mutter spueren kann.
    Also schade dass die Kritiker in Europa und viele Europaer fest an solche nicht realistische Vorstellungen von frau Llosa glauben und dankend Filme wie dieses ihre Vorurteilen verstarken gegenueber Indigenen und deren Nachkommen die eine Grosse Mehrheit in Lander wie Peru und Bolivien bilden und deren Rechte und Menschenrechte jetzt wie vor verletzt werden.
    Einige Menschenrechteorganizationen in Peru sprechen noch von institutionellen und strukturellen Rassismus.
    Dieses Film ist RASSISTISCH PUR. Die Direktorin eine weiße limeña instrumentalisiert die nicht ausgebildete Hauptdarstellerin indigener Abstammung.
    13.02.2009
    18:11 Uhr
    • Bewertung

      Traurige Neuigkeiten

      Na dann bin ich ja beruhigt. Ich habe mich nämlich von diesem Film NICHT beeindrucken lassen, wie in meiner Kritik unschwer erkennbar ist. Darüber hinaus stimmt es mich aber sehr nachdenklich, wenn ich diese Detailinformationen lese. Danke für Deine Infos!
      uncut_profilbild_558ce708a7.jpg
      14.02.2009
      13:34 Uhr
  • Rassistische Einstellungen

    Ein Film, der rassistische Einstellungen der weißen Oberschicht Perus bedient.
    Bei ihrem ersten Film namens Madeinusa hatte sie das Wort FIKTION “absichtilich” vergessen und der Welt eine nicht existierenden Kulturen, Mythos, Traditiones, Riten und Angewonheiten von Bewohner des ANdes Perus als Dokumentierte Realitaet vorgestellt. Bei ihren Filmen wird die Vision "erkannt" von der weißen Oberschicht die Peru regiert und so wie diese Frau denken.
    Es scheint als ob sie nicht fuer die Hauptopfer der Zeit des Terrors waere sonst in Gegenteil dagegen. Weil so wie sie ihr Film “argumentiert” argumentierten und argumentieren noch die Verbrecher der Menschenrechtsverletzungen in Peru. Sie dachten und denken dass die Bewohner von den Anden und den Amazonien also die Indigenen und deren Nachkommer, die nach Lima wegen des Terrors und des Elends unwandeln muessten, Primitiv sind, an archaischen Mythos und archaischen Sozialstrukturen glauben und die "Modernitaet" aus Tradition und Angst ablehnen. Dieses Bevolkerungsteil Perus (die eine grosse Mehrheit in Peru ist) soll auch selber schuld an ihren Armut sein weil sie die "Modernitaet" nicht akzeptieren. Das wird "argumentiert" auch wenn ihnen keine Moderne Infrastruktur (wie Wasser, abflusssystem, telefon, u.s.w) angeboten wird.
    13.02.2009
    18:04 Uhr
  • Bewertung

    Angst essen Seele auf

    Exklusiv für Uncut von der Berlinale 2009
    Dieser Film ist so etwas wie eine vorwärts gerichtete Rückblende auf ein Leben voller Schmerzen, Demütigung und Leid. Alles das, was Faustas Mutter erlebt hat, lebt in ihr weiter. Die junge Frau ist verhaltensgestört, misshandelt sich sexuell selbst und ist daher nicht in der Lage, ein normales Leben zu führen. In überlieferten Liedern, die sie vor sich hin singt, tropft der Schmerz aus ihrem Innersten Ton für Ton an die Oberfläche und nach Außen. Jene, die ihr begegnen, wissen diese Melodien jedoch nicht zu deuten, sie verstehen den Kummer, den unerträglichen Schmerz tief in ihr drinnen, nicht. Wie könnten sie auch, sie wurden ja auch nicht mit der "Muttermilch des Schmerzes" großgezogen wie Fausta.

    Die peruanische Regisseurin Claudia Llosa erzählt mit ihrem Film eine erschütternde Lebens- und Leidensgeschichte einer jungen, attraktiven Frau, die die nötige Kraft nicht aufbringen kann, aus dem von ihrer Mutter an sie weitergegebenen, emotionalen und psychischen Teufelskreis auszubrechen und sich, ihren Körper und ihre Seele von dem Fluch zu befreien, der auf ihr lastet. Leider wirkt der Film auch auf seine Zuschauer wie ein Fluch, er überdeckt alle, die ihn betrachten, mit einer Aura des Schmerzes, sein Hauch des Todes macht einem fast das Atmen schwer. Bei allem Verständnis für die Poesie der Bräuche, die im Film vorkommen, bei allem Respekt vor dem Leid der unzähligen Opfer (Die im Jahre 2001 eingesetzte peruanische „Wahrheitskommission“ (Comisión de la Verdad y Recon­cilia­ción, CVR) hat für den Zeitraum von 1980 bis 2000 fast 70.000 ermordete Menschen, unzählige Vergewaltigungen, Entführungen und andere Menschenrechtsverletzungen verzeichnet) verfehlt sie mir ihrem Film jedoch die Chance, ihr Publikum zu solidarisieren. Statt dessen quält sie ihre Zuseherschaft mit einem grauenhaft langweiligen Film, einer apathischen Hauptdarstellerin und nur ganz wenigen, dafür mitunter abstoßenden Dialogen. (Eine Kostprobe: „wenn Rot die Farbe der Leidenschaft wäre, bade mich in Deiner Menstruation.“ sagt ein junger Mann zu Fausta, der gerne mit ihr ausgehen würde). Ist es Kunst? Darüber scheiden sich wie immer die Geister. Ich würde meinen, man kann und soll seine bzw. ihre Zeit (und das Geld für die Kinokarte) bitte für etwas Anderes ausgeben als diesen Film.
    uncut_profilbild_558ce708a7.jpg
    12.02.2009
    23:57 Uhr