Diese bissige Konsumsatire arbeitet mit allen Mitteln der Werbung. Dabei werden Grenzen überschritten, Darbietungsformen ausgetauscht und die Logik ausgeschaltet. Mit Schock und Ekeleffekten werden wir an heikle Situationen herangeführt und das alles vollzieht sich in einem Affentempo. Bildaufbau kann schon mal Da Vincis Abendmahl nachempfunden sein oder eine Himmelfahrt angedeutet werden. Alles ist nicht nur möglich und erlaubt, sondern es wird auch gemacht. Fiktion und Realität vermischen sich und es gibt keine Grenzen des guten Geschmacks bzw. der sozialen Normen. Die Welt der Werbung stürzt uns in einen Konsumrausch, in man jegliche Bodenhaftung verloren hat. In der Überzeichnung wird die Intention von Regisseur Kounen deutlich und wer es im Verlauf des Films nicht bereites geschnallt hat, für den gibt es noch ein paar Zahlen im Abspann.
Und mit Octave (Jean Dujardin mit fettiger Langhaarfrisur) erleben wir ein Individuum, dass unter der Hektik und dem Stress leidet, obwohl er ein Teil davon ist. Er spricht mit Figuren aus der Werbung, die immer wieder nur ihren Text runterleiern und selbst der Selbstmord kann rückgängig gemacht werden. Seine schwangere Freundin Sophie (Vahina Giocante) taucht mit Kind wieder auf etc. etc.
Der Zuschauer hastet den wilden Bilderfolge hinterher und im Laufe des Films vollzieht sich möglicherweise in seinem Empfinden eine Wandlung. (Oder sind wir schon so abwegig unterwegs?). Er atmet am Ende auf, wenn er in die Traumbilder vom Südseestrand eintauchen kann, in die Welt der lebenden Toten, obwohl er weiß, dass das nach allem was er gesehen hat, so gar nicht möglich ist. Ist es aber! In der Welt der Werbung. Er hört ‘Willkommen in der schönsten aller Welten‘.
Tolle Ideen für eine anstrengende Bilderflut mit einer wichtigen Message.