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    Griesgrämiger Witwer

    Die Story vom griesgrämigen Witwer ist wirklich nicht neu. Und natürlich hat er ein sanftmütiges Herz, nur kann er es nicht zeigen. Seine Kinder übrigens auch nicht. Doch die Dialoge sind recht geistreich und halten wach. Das Entscheidende ist aber, dass die überaus glaubwürdigen Darsteller - allen voran Dennis Quaid und Thomas Haden Church - den schwachen Plot vergessen machen. Ihre unaufdringliche schauspielerische Leistung verdeckt die abgedroschene Handlung. Man ist erfreut, wenn man den unterschwelligen Humor mitbekommen hat. Kleine Vokabelfehler in der deutschen Fassung stören nicht weiter, wenn es hier ’unethisch’ statt besser ’unmoralisch’ heißt.
    Selbst der Schluss ist offen. Vielleicht sind manche Figuren etwas geläutert oder haben neue Erkenntnisse gewonnen. Denn eines trifft auf keinen von ihnen zu: dumm sind sie nicht, eben ’smart’ halt! Nur manchmal steht ihnen ihre eigene Intelligenz selbst im Wege. Aber das Leben geht weiter…Wer hätte das gedacht.
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    27.06.2011
    14:08 Uhr
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    Smart People

    Lawrence Wetherhold ist ein wahres Prachtexemplar in Sachen „allseitiger Bildungsmisere“: Ist der, nun ja, leicht indifferente Professor doch ein Ausbund an Sarkasmus, von depressiven Schüben heimgesucht und an seinen Studenten und deren Entwicklung etwa so interessiert, wie an einem Mückenfurz in den finnischen Wäldern (daran vielleicht noch mehr!). Und im „Home Sweet Home“ steht’s auch nicht besser, worunter nicht zuletzt auch seine hochintelligente Tochter leidet. Doch dies alles scheint sich zu ändern, als das pädagogische Wrack nach einem Unfall beinah auch zu einem physischen mutiert. Denn mit dem tatsächlichen Crash sucht in Gestalt der charmanten Ärztin Janet desgleichen ein persönlicher Prof Larry heim. Zudem taucht auch noch Wetherholds Bruder, pardon, Stiefbruder auf. Und der hat so seine eigenen Ansichten vom Leben …

    Nein, keine Angst, auch wenn „Sex and the City“-Chefzicke Sarah Jessica Parker hier die frischfrommfröhlichfreie Frau Doktor gibt, Regisseur NOAM MURRO versteht es gekonnt, jegliche pseudoliberale Gott-sind-wir-wieder-unkorrekt-Oberflächlichkeit zu vermeiden und statt dessen ein höchst erfrischendes Screwball Comedy-Update mit gelegentlichem, unaufdringlichen Tiefgang zu servieren. Außerdem präsentiert sich hier, neben Miss „Hach-ist-die-süß!“ Parker, mit Dennis „This Smile Could Kill!“ Quaid, Ellen „Juno“ Page und „Sandman“ Thomas Haden Church eine exquisite Darsteller-Riege vom Feinsten. Und die serviert Mark Poiriers geschliffen-komische Dialoge, wie es sich gehört: trocken, gut getimed und mit dem erforderlichen Understatement. So „Smart“ wie diese „People“ ist hierzulande nur, wer es wagt, gleichnamigen Kaugummiautomaten-Gimmick als Auto zu bezeichnen. Nichts für ungut, liebe „Small is beautiful“-Fetischisten!
    Exklusiv für Uncut von MacGuffin Mehr zur DVD
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    10.05.2009
    16:09 Uhr