Produzent Soderbergh und die Anwälte... Tilda Swinton kämpft aber nicht wie Erin Brockovich mit ihren Stöckelschuhen beim Herausfischen toter Frösche aus Löschwasserteichen, sondern gegen handfeste Panikattacken und schwitzt sich auf der Damentoilette die Seele aus dem Leib. Die Oscar-Lady hat kein leichtes Leben in diesem Film und sie ist auch definitiv NICHT die Identifikationsfigur des Filmes. Diese Rolle muss George Clooney ausfüllen und wie der Typ, den er im Film zum Besten gibt, hat auch er angesichts der vielen Dinge, die er eigentlich gleichzeitig tun soll, alle Hände voll zu tun. Der Film überzeugt vielmehr mit der Vielzahl an großen Namen im Abspann als mit wirklicher Spannung. Seine Höhepunkte werden rückwärts erzählt, so dass die Zuschauer schon bald wissen, wie die Sache ausgehen wird, nur nicht, wie es dazu kam. “Ausputzer” Michael Clayton schleppt sich symbolisch gesprochen von einem benutzten Kaffeehäferl zum nächsten, bis er seine Mission erfüllt und die, die es verdient haben, der Justiz übergeben hat. Einer Justiz, die in den zwei Stunden zuvor was die Anwälte betrifft, als ungerecht und korrupt kritisiert wurde. Wozu also das Ganze? Er habe die Nase voll und wolle aussteigen, sagt er einmal im Film. Nun, wir können es verstehen und gehen auch gerne wieder nachhause. Gar nicht weil wir einen schlechten Film gesehen hätten, aber weil wir uns zum Zeitvertreib irgendwie doch auch was Anderes vorstellen können.