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    Kubakrise

    „Sie wissen nicht, wie nah das Ende war", so Roger Donaldsons Verfilmung der „Kubakrise" 1962 ist ein bemühte Adaption der Ereignisse rund um den möglichen Atombombenwahnsinn zwischen den Supermächten Sowjetunion unter Chustschow und Amerika mit John F. Kennedy. Ein Aufklärungsflugzeug bestätigt die schlimmsten Befürchtungen der Amerikaner - die Sowjets liefern Mittelstreckenraketen nach Kuba und lösen damit die gefährlichste Krise nach dem 2. Weltkrieg aus.

    Kevin Costner als Sicherheitsberater des amerikanischen Präsidenten sucht eine friedliche Lösung, doch die Militärs drängen auf den entscheidenden Erstschlag, der jedoch die Katastrophe bedeuten würde ... Immer wieder brennt Donaldson den Atompilz in das Bewusstsein des Zuschauers ein, um zu unterstreichen, wie knapp es seinerzeit war. Die Stärke des Films ist die spürbare Angst der Menschen vor der atomaren Bedrohung. Vor allem wird dem Kinozuseher bewusst, das man manchmal lügen muss um den Frieden zu erhalten. Überall gibt es Kräfte, die sich nach dem „Judgement Day" sehnen. Wenn man das ganze Leben auf einen Krieg wartet und es bietet sich keiner an, kann man immer noch nachhelfen bzw. die Situation im eigenen Interesse interpretieren.

    Das weiße Haus nimmt jedoch viel zu viel Bedeutung ein - nur selten sieht man die Situation der Sowjets und die wahren Hintergründe dieser Handlung. Der Zivilist ist nicht das Spiegelbild eines hohen Beamten, der durch die Familie von Kevin Costner dargestellt wird. Im letzten Drittel des Films wird das Spiel „Gut" gegen „Böse" zelebriert, ein Kompromiss der ach so guten Amerikaner rettet die Welt. Da kann man ruhig schlagen, wenn man weiß, dass Engel, die nur das Beste für die Menschheit im Sinne haben, an den roten Knöpfen der Atombomben sitzen ...
    23.03.2001
    12:00 Uhr