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92.5% Bewertung
  • Bewertung

    Rebellische Heimatliebe

    Ken Loach ist ein erschütternder Film über den englisch-irischen Konflikt gelungen.
    Drei Dinge sind bemerkenswert: man erfährt etwas über die Uneinigkeit der Iren untereinander. Hier gab es Realos und Fundis, die sich letztlich, nachdem sich die politische Lage verändert hat, gegenseitig bekämpften, wobei die Trennlinie mitten durch Familien verlaufen konnte. Der Konflikt ist also ein echter Bruderkrieg. Diese Individualisierung der Auseinandersetzung geht an die Nieren, weil sie bis zur letzten Konsequenz verfolgt wird.
    Außerdem trifft der lyrische Titel, der auf eine alte Ballade zurückgreift, das Wesen der irischen Seele. Die Liebe zur irischen Heimat schafft Rebellen und ist immer eng verbunden mit der zu einem irischen Mädchen. Beide enden tragisch.
    Und dann ist da noch die mehrfache Bedeutung der Gerste für die Untergrundkämpfer: als Wegzehrung und als letzte Ruhestätte. Aber auch als symbolische ewige Wiedergeburt des irischen Widerstandes.
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    21.05.2010
    12:00 Uhr
  • Bewertung

    Der Wind des Wahnsinns

    THE WIND THAT SHAKES THE BARLEY ist mehr als nur ein Bild eines Krieges gegen Unterdrückung, er ist auch Film über den Wahnsinn von Menschen - begangen an Menschen! Ken Loach ist ein sehr anspruchsvoller Film gelungen, der die Konfliktparteien (Engländer und Iren) kritisch beleuchtet - und das gefällt niemanden! Intelligente Menschen - sollte man meinen - kennen auch den Weg des gewaltlosen Widerstands - hier und wie in der Realität ist das leider nicht so! Der Wahnsinn fordert nur Eines - Opfer - meist unschuldige!

    Für mich eine Szene, die ich nicht vergessen werde, ist wie man mit Verrätern umgeht - nicht anders als wie die Aggressoren - das sagt doch alles aus!
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    04.02.2007
    19:58 Uhr
  • Traurig

    Habe mich geweigert, den Film in Irland anzusehen, weil der Film sehr traurig ist. Freunde haben erzählt, dass manche Leute offen geweint haben im Kino - es geht um die Unterdrückung der Iren durch die Briten (es wurde die Zeit um 1920 herausgepickt) und da können die Iren natürlich nicht trockenen Augens drinnen sitzen - was auch absolut verständlich ist. Soll ein packender Film sein, ohne zu kitschig oder pathetisch zu werden. War zwar nicht der richtige Film für einen Erholungsurlaub, aber zum 'Alltag' passt er dann doch besser.
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    08.08.2006
    17:43 Uhr