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69.7% Bewertung
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    Gelungene Fortsetzung

    Peter Quill und seine Freunde fliegen wieder. Im dritten Teil erfährt man mehr über Rockets tragische Vergangenheit.

    Chris Pratt, wie immer ganz lässig, nimmt sich als Star-Lord selbst nicht ganz ernst. Und nicht zu vergessen, Nathan Fillions augenzwinkernder Auftritt im Fatsuit.

    Tolle Kostüme und Masken, Humor und gute Musik, damit ist eigentlich alles schon gesagt. Nur bei manchen zu lang geratenen Actionszenen möchte man die Forward-Taste drücken, so wie der Held bei seinem Walkman.
    30.07.2023
    23:08 Uhr
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    Solide und nicht zu anspruchsvolle Unterhaltung. Ich hätte mir etwas mehr Humor gewünscht. Darauf wurde vermutlich wegen der teils sehr ernsten Handlung verzichtet.
    30.05.2023
    10:34 Uhr
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    Time to say goodbye

    Volume 3 konzentriert sich auf ROCKETs Story. Dabei ist für die Guardians of the Galaxy frei nach Alexandre Dumas eines klar: Einer für alle. Alle für einen!
    Extreme und höchst kreativ gemachte Aliens und Humanoiden treffen sich zum unvermeidlichen Showdown.
    Ein letztes Mal begleiten wir die gern gewonnen Anti-Heroes bei ihren Abenteuern. Eine ausgewählte Musik-Hit-Collection, verbreitet wie üblich gute Laune.
    Dabei ertappe ich mich beim Gedanken meinen Walkman zu reaktivieren und alle Soundtracks hören zu wollen…
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    08.05.2023
    05:51 Uhr
  • Bewertung

    Der Waschbär hat Familie

    Ooga-Chaka Ooga ooga Ooga-Chaka. Mit Blue Swedes unverkennbarem One-Hit-Wonder Hooked on a Feeling wurden wir Marvel-affine Kinogeher erstmals mit den Guardians of the Galaxy bekanntgemacht. Im Teaser-Trailer zum Kick-Off der illustren Bande kombinierte James Gunn zeitlose Musikgeschichte mit dem multikulturellen Charme von Star Wars und allen anderen Trittbrettfahrer-Produktionen der Achtziger: Eine neue Gang war geboren, die Underdogs des Weltenraums, ein bisschen Lone Star mit seinem Waldi, aber nicht so infantil. Dafür mit zeitgemäßem Leck mich-Humor ausgestattet, den eben nur einer wie James Gunn seinen Antihelden genussvoll in den Mund legen konnte.

    Der Form- und Farbenreichtum eines Marvel Cinematic Universe weit jenseits der seriösen Agentenfilm-Analogien rund um Captain America geht nun in die dritte und letzte Runde. Schön wars, könnte man sagen – ein Vergnügen oder gar ein Volksfest. Wenn Groot alle lieb hat, Waschbär Rocket (der kein Waschbär sein will) auf dessen Schultern in die Runde ballert oder die schwarzäugige Mantis ihrem Busenfreund Drax wieder mal die Welt erklären muss, da dieser alles wörtlich nimmt – wenn dieser Haufen von Zufallsbekanntschaften, die nicht mehr auseinandergehen, alles retten wollen, was es zu retten gibt, dann fühlt man sich sauwohl. Diese schrägen Vögel, die manches gut können und anderes wiederum nicht – die dazu stehen, wie sie sind: die haben unser Verständnis. Diese Sympathie mit improvisationstüchtigen Außenseitern gestand James Gunn schon bei Super – Shut up Crime! – einer blutig-witzigen Underground-Komödie über Superhelden aus der dritten Reihe. Anders als in seinem Suicide Squad-Hammer rund um Idris Elba als Bloodsport sind die Guardians aber wirklich einander wichtig. Und sie halten zusammen.

    So angenehm synergetisch fühlt sich eben auch The Guardians of the Galaxy Vol. 3 an. Obwohl wieder mal der ganze Haken an der Sache ein Narrativ darstellt, dass seine erstarkten Antagonisten nur grob skizziert. In diesem Fall ist es ein gewisser High Evolutionary, ein wirklich nervtötender Besserwisser, der die ideale Gesellschaft kreieren will. Dazu gehört, im Rahmen seiner Agenda, die rasche Evolution von Tieren zu humanoiden Individuen. Das war vor einiger Zeit, als ein kleiner Waschbär im Labor des eifrigen Fieslings für allerhand Experimente missbraucht worden war. Was aus diesem kleinen Räuber geworden ist, wissen wir: Rocket. Jetzt aber will dieser High Evolutionary sein „Eigentum“ zurück – keine Ahnung, was ihn da nach so langer Zeit auf die Idee gebracht hat, jetzt plötzlich aktiv zu werden. Aber es ist nun mal so. Und Adam Warlock, ein güldener Sovereign (siehe Guardians of the Galaxy Vol. 2), gelingt es fast, des kleinen Sonderlings habhaft zu werden. Mit bitteren Folgen. Rocket liegt im Sterben, und die Guardians müssen nun tun, was getan werden muss, um den felligen Freund zu retten.

    Wie in allen anderen Episoden auch geht’s diesmal ganz viel um Familie, Vergangenheit und dem Aufräumen nachhängender Traumata. Das ist die inhaltliche Stärke dieser Filmreihe – die Zeichnung der Charaktere, ihr Hadern und Reflektieren von dem, was sie tun. Ihr musketierisches Aufopfern für den anderen. Ja, sogar Nebula (herrlich schnoddrig: Karen Gillan) wird plötzlich nächstenliebend. Hinzu kommt ein Set-Design, dass wirklich den Atem raubt. Wenn unsere Helden in pastellbunten Raumanzügen über eine biotechnische Raumstation hopsen, ist das herrliches Retro-Kino im Stile von Mondbasis Alpha Eins. Dann wieder rührt Rockets Schicksal wie eine düstere Erwachsenenepisode aus Winnie Poohs Welt fast schon zu Tränen. Vermischt mit einem Artenreichtum, den nur Star Wars kennt, und ausgefeilter Situationskomik entsteht so ein kaum gehetztes Abenteuer, dass die bisherige Guardians-Storyline stilistisch souverän fortsetzt, mittlerweile aber eine gewisse Routine erkennen lässt. Dazu gehört auch, Peter Quills Awesome Mix nochmal neu aufzulegen. Und ja – es fetzt.

    Der große Wurf ist diese finale Episode aber nicht, das große, packende Aha-Erlebnis noch weniger. Es ist, als wäre Gunn mit diesen Helden so ziemlich fertig. Als hätte er noch auserzählt, was er an Notizen dazu noch hatte. Geschmeidig ist das allemal, und ja, diese paar grundverschiedenen Typen sind zumindest mir ein bisschen ans Herz gewachsen. Guardians of the Galaxy Vol. 3 ist also wieder so ein Fall, bei dem man gerne gehabt hätte, dass sich die Dinge nicht ändern. Das alles so bleibt wie es ist. Und Yondu, mein absoluter Favourite, aus irgendeinem Grund doch noch zurückkehrt.



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    06.05.2023
    14:06 Uhr
  • Bewertung

    Ein solider Hitmix zum Abschluss

    Exklusiv für Uncut
    Für die eingefleischten Fans wohl kalter Kaffee, dennoch muss eine kurze Einordnung vorangestellt werden. Bei „Guardians of the Galaxy – Vol. 3“ sprechen wir vom 32. Film des Marvel Cinematic Universe (MCU) – eine Filmwelt, die unglaubliche 28,6 Mrd. USD eingespielt hat – und wir befinden uns in der Phase Fünf. Doch nach dem Ende der Avengers-Saga (Phase 3) will sich bei Marvel kein neuer Erfolg einstellen. Die letzten Werke, denen es an prätentiösen Titeln nicht mangelt, namens „Thor – Love and Thunder“, „Ant-Man and the Wasp: Quantumania“ und „Doctor Strange in the Multiverse of Madness“ sind mehr oder weniger bei Kritik und Publikum durchgefallen. Ganz im Gegensatz zu den Guardians, die durchweg positiv bewertet werden und eine große Fangemeinde um sich scharen. Die beliebte Space-Gangster-Truppe durchzieht ein dramaturgisch anderer Stil - insofern, dass es keine klassischen Haargel-Helden gibt, sondern eine Gruppe zerstreuter Leute mit teils krimineller Vergangenheit, eher Antihelden. Weniger klassisches Gut-Böse-, Held-Bösewicht-Schema, mehr Star-Wars-ähnliche Gruppenabenteuer. Gelingt diese Melange auch ein drittes Mal?

    Und so begeben wir uns im (vorerst finalen) Abschluss der Guardians-Reihe auf eine neue Reise, die mit einem Paukenschlag beginnt. Rocket wird im Guardians-Headquarter Knowhere von Adam Warlord (Will Poulter) verletzt und die Guardians müssen sich erneut zusammenraufen, um ihrem tierischen Freund zu helfen. Auf der Odyssey durch seltsame Welten mit noch seltsameren Wesen geraten sie tiefer in Rockets Charakter, dessen tierexperimentelle Vergangenheit den emotionalen Tiefenkern des Films bildet. Gezüchtet vom High Evolutionary (nah am Overacting, aber erstaunlich fesselnd: Chukwudi Iwuji), einem technokratischen Wissenschaftler, muss Rocket dem Antagonisten Paroli bieten, alte Wunden lecken und zusammen mit seinen Freund*innen im Arche-Noad-Prinzip Menschen und Tiere retten.

    Zurück bei Marvel und nach den ersten beiden Teilen 2014 und 2017 auch wieder Autor-Regisseur des dritten Teils ist James Gunn, der aber zwischendurch einen kurzen Abstecher ins DCU für „The Suicide Squad“ nach der Entlassung von Marvel gemacht hat – und im Übrigen jetzt auch wieder als DC-Chef dahin zurückkehrt. Nach dem Bekanntwerden von 10 Jahre alten Tweets, in denen sich Gunn über Pädophilie lustig gemacht hat, erfolgte die Kündigung im Sommer 2018. Später erklärte er, diese Äußerungen absichtlich getätigt zu haben, um „Reaktionen zu erzeugen“. Nunja, er wurde rehabilitiert, aber es bleibt ein Geschmäckle. Neben Regisseur Gunn sind auch alle alten Guardians-Mitgliedern an Bord: Chris Pratt als Star-Lord bzw. Peter, Zoe Saldana als Gamora (als eine jüngere Gamora-Version, die Original-Version existiert seit „Avengers: Infinity War“ nicht mehr), Dave Bautista als Drax, der wortkarge Baum Groot (gesprochen von Vin Diesel) und der wilde Waschbär Rocket (gesprochen von Bradley Cooper). Neu im Team sind Nebula (Karen Gillian) und Mantis (Pom Klementieff), bekannte MCU-Charaktere. Ohne Vorkenntnisse verwirrt und erschlägt diese fulminante Anzahl an Charakteren und dennoch gelingt es, jeder Figur ausreichend Screen-Time zu geben. Guardians hebt sich hier vom One-Liner-Avengers-Einheitsbrei ab. Das Drehbuch wirkt eleganter, zielstrebiger und substantieller, der Film ist eben kein klassischer MCU-Abklatsch, sondern selbstironisch sympathisch. Nebula und Rocket machen plausible Charakterentwicklungen durch und Dave Bautista als Drax feuert starke Gags ab. Humor wird großgeschrieben.

    Doch das war noch nicht das Highlight. Im Stile von 80er/90er-Sci-Fi-Serien besticht der Film durch weitgehend authentische Kulissen und Kostüme. Eine Augenweide sind die Masken, die detailliert und präzise gestaltet nicht nur am Computer entstanden. Höhepunkt ist eine organische Weltraumstation mit Fatsuit-Anzügen. Der skurrilen Kreativität mit einem Haufen obskurer Wesen sind keine Grenzen gesetzt. Bisweilen rutscht der Film hier in Body Horror mit verstörend entstellten Tieren und Anthropomorphen ab, diese düstere Note wird polarisieren.

    Natürlich verfällt das Ende, abgesehen von einer coolen Plansequenz, in eine Materialschlacht, natürlich stellt sich bei 150 Minuten die ein oder andere Redundanz ein, natürlich gibt es vorhersehbare Ereignisse und natürlich erzeugt die Rocket-Origin-Story in Blockbuster-Manier vielleicht ein Zuviel an Pathos, ein Zuviel an sentimentalen Tierbabies und natürlich ist die Action mitunter wirr zerschnitten. Dass der 32. Teil einer Filmwelt kein Meisterwerk wird, war abzusehen - und trotzdem ist dieses Plädoyer für Diversität, für Tierschutz und für Familie gelungen und unterhaltsam.

    „Guardians of the Galaxy – Vol. 3“ ist eine verrückte Weltraum-Oper, die beiderlei abholt: Guardians-Fans auf der Suche nach einem soliden Ende ihrer liebgewonnenen Charaktere und Genre-Fans auf der Suche nach humorvoller Old-School-Science-Fiction. Es ist ein chaotischer Hitmix, der nicht nach gängiger Marvel-Formel funktioniert. Ein Film mit Herz, mit Kostümen, mit Masken, weniger artifiziell, mit Liebe zum Detail – und mit Liebe zu den Figuren, die im Rahmen der Blockbuster-Möglichkeiten Tiefe bekommen. Nicht herausragend, aber auch nicht Durchschnitt. Mehr solcher Filme würden dem MCU guttun.
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    03.05.2023
    13:20 Uhr