3 Einträge
11 Bewertungen
71.8% Bewertung
  • Bewertung

    Aladdin, die Wunderlampe und eine ungewöhnliche Meisterin

    Einfach herrlich, dieser Film. Eine genial neu gedachte Verfilmung der schon beinahe zu oft verfilmten Geschichte aus 1001 Nacht. Zum Mitdenken, zum Mitfühlen - eine geistreiche Begegnung mit einem alten Erzählstoff, der plötzlich wieder interessant wird. Auch filmisch toll umgesetzt und in bunten Farben erzählt. Gibt es wirklich Menschen, die keine Wünsche haben? Kaum zu glauben ... ;-)
    uncut_profilbild_558ce708a7.jpg
    09.12.2022
    19:12 Uhr
  • Bewertung

    The Djinn in the Nightingale´s Eye

    ... heißt die Erzählung von A.S. Byatt, auf die der Film sich mehr oder weniger lose bezieht - vor allem der Mittelteil wurde fast 1:1 übernommen, und das sind auch meiner Meinung nach die schönsten Teile. Der Film ist unterhaltsam und ein wirklich schön anzusehendes Märchen für Erwachsene; aber da ich die Geschichte liebe bin ich stark voreingenommen und es hätte mehr Originaltreue gutgetan. Die von Leander Caine als unglaubwürdig eingeschätzte Liebesgeschichte ist im Original nämlich durchaus glaubwürdig. Geschenkt, dass ihr - sehr weiser! - erster Wunsch nicht umgesetzt wurde aufgrund filmischer Schwierigkeiten. Aber der dritte Wunsch und das Ende wäre leicht machbar gewesen, und hätte dem Film mehr zartbitter statt Kitsch verliehen.
    img_5467_09259afdb6.jpg
    19.09.2022
    20:51 Uhr
  • Bewertung

    George Millers „Wishmaster“

    Exklusiv für Uncut aus Cannes 2022
    2015 durfte George Miller mit „Mad Max: Fury Road“ das Cannes-Filmfestival eröffnen. Der Film war so gut, dass sogar die kritische Presse sich seinerzeit gewünscht hätte, dass das revolutionäre Action-Abenteuer im Wettbewerb gelaufen wäre. Diese Angst ist bei seinem aktuellen Film „Three Thousand Years of Longing“ nicht gegeben. Zu unentschlossen und einfach unglaubwürdig wirkt die Geschichte einer Akademikerin, die selbst Geschichten schreibt und erzählt, mit einem Geist in der Flasche.

    Tilda Swinton als Alithea Binnie findet auf dem bekannten Istanbuler Markt eine kleine Flasche. Beim Reinigen im Badezimmer des Hotels befreit sie einen Dschinn, der ihr drei Wünsche anbietet, um wieder frei zu sein. Idris Elba erinnert unfreiwillig an Will Smith, da beide Dschinns in blauer Farbe ihren großen Auftritt haben. Oder spielt mir die Erinnerung hier einen Streich? Die angeblich zufriedene Single-Lady lehnt die verlockenden Angebote ab, da sie als Expertin weiß, dass es nach der Erfüllung dieser Wünsche für die zu Beglückende nie gut ausgeht. Daraufhin beginnen die starken Teile des Films, die 3.000 Jahre in die Vergangenheit geht und bis zur Gegenwart drei Geschichten über Sehnsüchte und unerfüllte Wünsche erzählt. Obwohl auch hier die Computeranimationen und CGI klar zu erkennen sind, unterhalten diese Kurzgeschichten blendend. Problematisch wirken die kammerspielartigen Szenen im Hotel und die relativ kurze und einfach unglaubwürdige Liebesgeschichte.

    Als sehr positiv habe ich die Laufzeit des Films mit 1 Stunde und 48 Minuten empfunden. Da hat der begnadete Regisseur wohl selbst nicht mehr genau gewusst auf welche Aspekte der Story er sich konzentrieren soll und er hat versucht von allem ein bisschen was reinzubringen. Dieses Mal hat das nicht funktioniert. Mit „Furiosa“ sollte diese Frage aber kein Thema sein. Vielleicht klappt es ja in der Zukunft dann wieder mit der Ehre des Eröffnungsfilms der Filmfestspiele von Cannes, dieses Mal im Wettbewerb!
    leandercaine_0fc45209c9.jpg
    23.05.2022
    23:34 Uhr