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7 Bewertungen
86.4% Bewertung
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    Großartige Kämpferin für Gleichberechtigung

    Mein Partner und ich sahen den Film noch vor dem Corona-Shut-Down und sind noch immer beeindruckt von dieser wunderbaren Frau!
    Viel zu wenig wurden bisher ihre Leistungen gewürdigt und eher totgeschwiegen.
    Diese Dokumentation verdient es, von möglichst vielen Frauen und Männern gesehen zu werden!
    17.07.2020
    11:30 Uhr
  • Bewertung

    Against all odds

    Großartiger, beeindruckender, intelligenter Film über eine außergewöhnliche Frau im Kampf für Gleichberechtigung und Recht.
    An nicht wenigen Stellen der Dokumentation kann und soll man(n) sich schämen, da Meinungen meist von Männern vertreten werden und Taten gesetzt werden, die leider auch in der Gegenwart aktuell sind.
    Ich wusste nicht, was „Die Dohnal“ für die Frauenbewegung geleistet hat. Jetzt ziehe ich den Hut vor der Visionärin und wünsche unserem tollen Land würdige Nachfolgerinnen!
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    15.07.2020
    21:01 Uhr
  • Bewertung

    Dona Quichota im Land der wilden Kerle

    Exklusiv für Uncut von der ViENNALE
    So ein Friedhof ist ja ein Spiegel der Gesellschaft, sagt man. Der Wiener Zentralfriedhof wäre somit der größte den wir hierzulande haben. Wie in einem Bilderbuch kann man da die Superheroes durchblättern, an die sich das Land und vor allem die Stadt erinnern will. Beim dortigen Ehrengrab der Frauenpolitikerin Johanna Dohnal stockt man: es befindet sich zwar in direkter Nachbarschaft mit den Größen österreichischer Nachkriegspolitik, aber nur ein mickriges Holztaferl im etwas unfrisierten Rasen markiert den Platz.
    Befasst man sich etwas näher mit dem Menschen Johanna Dohnal, wird die Sache allerdings klarer. Gelegenheit der Person und ihrem Werk näher zu kommen, gibt es in dieser Doku von Sabine Derflinger.

    Und längst überfällig war dieser Film. Denn Johanna Dohnal war nichts weniger als eine der großen Pionierinnen der Frauenbewegungen in Österreich. Vom Reformer Bruno Kreisky 1979 als Staatssekretärin in die Regierung geholt hat sie 16 Jahre lang gegen die Windmühlen des Patriarchats gekämpft, gegen das „Was ist denn schon dabei?“ und „Das war schon immer so!“. Und dabei war uns heute Selbstverständliches nur ein Teil davon, wie etwa Gesetze, die Vergewaltigung in der Ehe strafbar machen oder Frauen größere Unabhängigkeit bieten um pathologischen Beziehungsmustern zu entkommen. Eine noch größere Herausforderung war offenbar diese Richtlinien auch wirksam zu machen („Oba gö?“, meinte da offenbar ein Genosse zum interviewten Altkanzler Vranitzky, „Umsetzen tu ma diese beschlossene Quotenregelung eh ned, oder?“)

    Technisch gibts nix zu meckern, der Film funktioniert gut. Entlang von Archivmaterial und Zeitzeugeninterviews führt einen Sabine Derflinger durch Dohnals Laufbahn, auch ein bissl Privatleben fließt ein. Man erfährt etwa, dass der Bescheidenen die Benutzung des fetten Dienstwagens für Minister immer peinlich war, sie aber trotzdem darauf bestand, da es ihrer politischen Sache abträglich gewesen wäre, wenn ausgerechnet die Frauenministerin im klapprigen VW dahergekommen wäre.
    Aber Derflinger lässt auch heutige Frauen zu Wort kommen um zu zeigen, das es noch genug zu tun gibt für den Feminismus. Im Gegenteil, für junge Frauen fühlt es sich so an als müsse jede Generation erst recht wieder bei Null anfangen. Es bräuchte nicht erst die schockierende Zahl an aktuellen Eifersuchtsmorden um dies zu bestätigen.

    Ein bissl merkt man, dass es von dem Film zuerst auch eine 3-stündige Schnittfassung gab. Man wünscht sich nämlich, dass der ausgelegte Fakten- und Ereignisteppich noch dichter wäre. Nicht nur die großen Meilensteine und Erfolge der Politikerin, auch die Durststrecken und Wüsteneien will man möglichst lückenlos kennenlernen. Oder auch noch mehr Wortmeldungen der Widersacher. Aber wichtiger ist bei so einem Film schon, dass er konsumierbar bleibt, denn möglichst viele, vor allem junge, Menschen sollten ihn sehen. Für die weggeschnittene Stunde ist ja auf der DVD hoffentlich Platz.
    deutobald_3cfc7ac6b3.jpg
    04.11.2019
    09:31 Uhr