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75% Bewertung
  • Bewertung

    Roadtrip ...

    Die Geschichte des Films ist humorvoll mit spitzfindigen Eigenheiten ... bis zum Besuch in der Slowakei, wo die Aufarbeitung vergangener Zeiten beginnt und *Georg Graubner* sich der Verdrängung derselben stellen muss.

    Jiří Menzel und Peter Simonischek in diesem "Roadmovie mit Methusalemgespann (Zitat: Peter Simonischek)" ergänzen sich ...

    Peter Simonischek kann wirklich ALLES spielen ... (siehe *Toni Erdmann*)

    #Diagonale 2019
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    10.04.2019
    08:28 Uhr
  • Bewertung

    Die Sünden der Väter

    Exklusiv für Uncut von der Berlinale 2018
    Würde man als Österreicher nicht mit der Tatsache aufwachsen, man würde nicht glauben, dass im Jahr 2018 die unangesprochenen und aufzuarbeitenden Lasten aus der Zeit des Nationalsozialismus noch immer Legion sind. Zwar sind die meisten Täter und Zeitzeugen mittlerweile nicht mehr am Leben, aber Mord verjährt nicht und so bleibt es auch der nächsten Generation nicht erspart, sich diesen Themen zu stellen. Die slowakisch-österreichische Produktion widmet sich dankenswerterweise genau diesem Themenkomplex. Hochkarätig besetzt und mit vielversprechendem Plot geht man an die Sache: Jiri Menzel trifft in der Rolle als Sohn ermordeter Juden auf den von Peter Simonischek gespielten Sohn des SS-Offiziers, der deren Ermordung zu verantworten hat. Ersterer ein mürrischer Pensionist, der wenig jüngere andere ein ständig blödelnder Lebenmann. Unterschiedlicher könnten die Charaktere nicht ausfallen, durch die Reibefläche scheint Spannung und Entwicklungspotential zu garantiert.

    Die Idee ist gut, einige Szenen berühren sehr und auch die Landschaft ist hübsch abgefilmt. (Memo: öfter in die Slowakei fahren) Letztlich misslingt leider der Versuch das Thema in Form einer Tragikomödie zu beleuchten. Und zwar nicht weil diese Form respektlos wäre, sondern schlicht wegen des etwas holprigen Drehbuchs. Viel zu oft bedient man sich, möglicherweise im Bemühen um Allgemeinverständlichkeit, allzu hölzerner Allgemeinplätze. Etwa dass der Nachkomme der Ermordeten einen längsgestreiften Pyjama trägt, der wohl nicht grundlos an KZ-Kleidung erinnert. Auch sind so manche Gesinnungsumschwünge der so weit voneinandner entfernten Hauptfiguren nicht nachvollziehbar. Oder warum sich der an Vergangenheit desinteressierte Hedonist plötzlich doch bei seinem Gegenspieler meldet. Es wird zwar später eine mögliche Erklärung geliefert, doch da ist der Film schon so gut wie vorbei. Bis dahin muss man eine ganze Reihe von weit Hergeholtem mitansehen, mal betont tragischer Färbung, mal hart am Klamauk. Aus der Mischung sollte sich wohl eine Tragikomödie ergeben.
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    18.06.2018
    14:38 Uhr