Der jüngere Bruder von Aki hat einen pompös ausgestattetes, detailliert recherchiertes Kostümdrama gemacht, ein Biopic der schwedischen Königin Kristina (Malin Buska). Er hat die junge Frau in ihrer ganzen Vielfalt und Widersprüchlichkeit gezeigt. Von der Thronbesteigung der Sechsjährigen, über die Widerstände gegenüber ihrer Mutter Maria Eleonora (Martina Gedeck) und diplomatische Verwicklungen mit dem französischen Botschafter Pierre Hector (Hippolyte Girardot). Als Kanzler steht ihr Axel Oxenstierna (Michael Nyqvist) beratend zur Seite, von dem sie sich zunehmend emanzipiert. Auch die Zuneigung zu Graf Johan Oxenstierna (Lucas Bryant) hat nur leicht am Image der jungfräulichen Königin gekratzt, als sie sich Gräfin Ebba (Sarah Gadon) als Zofe an den schwedischen Hof und als Wärmflasche ins königliche Bett holte. Damit betonte sie ihre Eigenständigkeit, die auch vor einem Skandal nicht zurückschreckte. Ihre überdurchschnittliche Intelligenz bewies sie im Gespräch mit Descartes. Die Regie macht noch eine optische Verbeugung vor Rembrandt und seinem Dr. Tulp. Ihre Konversion zum katholischen Glauben bleibt ein erster Schritt in Richtung Abdankung.
Beachtlich, wenn auch nordisch unterkühlt.