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    Das verlorene Paradies

    Es ist völlig unerheblich, ob die beiden Autoren Andreas und Stephan Lebert ordentlich recherchiert haben oder nicht. Fakt ist, sie haben einen spannenden Krimi über das Ende des kolumbianischen Mafioso Escobar gemacht. Auch wenn es Lücken im Handlungsverlauf gibt, tut das der Spannung keinen Abbruch, denn die hier gebotene Handlung ist spitze. Die Lücken sind keine Einbrüche.
    Escobar feiert wie ein Patriarch mit Familienclan im großen Stil. Für die Kolumbianer ist er ein allseits gefeierter Wohltäter.
    Erst durch die Liebesbeziehung des Kanadiers Nick (Josh Hutcherson) und der einheimischen Maria (Claudia Traisac) kommen Escobars geschäftliche Aktivitäten für den Zuschauer ans Tageslicht. Nick findet Aufnahme in Escobars Familie zu der auch Nichte Maria gehört. Ursprünglich hatte Nick mit Bruder Dylan an einem paradiesischen Strand von Kolumbien surfen wollen.
    Wieso Nick das Vertrauen des Patriarchen verliert und von seinen Gefolgsleuten verfolgt wird, ist unklar; ebenso wie Escobars freiwilliger Einzug in den Strafvollzug am Ende des Films. Nicks Liebe zu Maria ist unerschütterlich. Er wird zum Killer und schießt sich den Weg frei zum mutmaßlichen Happy End (?)(!). Er trifft Maria vor der kanadischen Botschaft in einer Kirche, aber Hilfe kommt von keiner Seite. Stattdessen besänftigen uns die Lebert Brüder mit paradiesischen Strandbildern und weisen auf den Untertitel hin: Das verlorene Paradies, das für alle Figuren verloren geht: Nick, Maria und Escobar.
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    01.06.2021
    14:35 Uhr