DVD/Blu-Ray

Als Erik (Andreas Wilson) wegen einer schweren Schlägerei von der Schule verwiesen wird, bleibt seiner Mutter nur noch eine Möglichkeit: Der Junge muss ins Internat. Doch genau diese elitäre Schule bildet den Nährboden für weitere Gewaltexzesse.

Beim Film „Ondskan“, der unter anderem auch für einen Oscar nominiert war, handelt es sich um eine in unsere Breiten eher unbekanntere Perle der Filmgeschichte. Selten schafft es ein Film eine derartig dichte Atmosphäre aufzubauen, die den Zuseher mehr und mehr in ihren Bann zieht. Seit frühster Jugend lebt Erik einer Welt aus Gewalt und musste schon im Kindesalter lernen damit umzugehen. Der Film zeigt dabei in schonungsloser Direktheit die Härte des Alltages in einem Internat in den 50er Jahren auf. Eine Welt, in der sich der Kreislauf der Gewalt ewig zu drehen scheint und sich die dunkle Seite der menschlichen Natur offenbart. Doch der Film ist weit mehr als das. Er kann als Parabel für den Kampf der Unterschicht für Gleichberechtigung und Freiheit gesehen werden. Gerade in Zeiten, in denen sich Länder in Nordafrika und Arabien gegen ihre Despoten erheben und auf der Straße für ihre Freiheit demonstrieren, drängt sich ein Vergleich mit den Geschehnissen in diesem Film auf und zeigt die aktuelle Brisanz dieses Themas.

Lobenswert kann man auch noch die Schauspieler des Filmes erwähnen. Allen voran Andreas Wilson wurde mit dem die Idealbesetzung für die Hauptrolle gefunden, denn er schafft es sowohl die emotionale Momente von Erik als auch seine gewalttätige Seite glaubhaft darzustellen.

Fazit: Kann man sehen... sollte man sogar unbedingt. Ein ausgezeichneter Film, der mit seiner dichten Atmosphäre und einer schonungslosen direkten Darstellung der menschlichen dunklen Seite punkten kann.

Die Bildbewertung sieht es leider nicht ganz so positiv aus. Lobenswert fällt zwar das geringe Rauschen des Bildes auf und auch die Darstellung an sich wirkt sehr plastisch, jedoch kann man sonst wenig Unterschiede zur DVD-Variante erkennen. Schade, gerade bei der Darstellung des Campus hätte man hier noch einiges herausholen können.

Wie zu erwarten war, konzentriert sich dieser Film vor allem auf die Frontlautsprecher, um die Dialoge gut wieder geben zu können. Dies ist auch sehr gut gelungen, die Stimmen klingen klar und gut ausbalanciert. Durch die vielen Dialoge treten die Surround-Lautsprecher eher selten in Erscheinung und auch der Subwoofer meldet sich nur hin und wieder, an den entscheidenden Stellen im Film, zu Wort.

Ein toller Film verdient sich auch ebensolche Extras. Zum Glück ist das im Falle dieser Blu-Ray wirklich so geschehen, denn neben einem interessanten Making-of mit vielen Hintergrundinformationen bekommt der Käufer der blauen Scheibe auch noch ein 35-minütiges Interview mit dem Autor der Romanvorlage geboten. Dies ist besonders interessant und zugleich auch erschreckend, da die Geschichte von „Evil“ autobiographische Erlebnisse des Schriftstellers beinhaltet.

„Hier in Stjärnsberg wird Kameradschaftsgeist groß geschrieben.“
Ansehen, Ansehen, Ansehen! Ein großartiger Film bei dem es sich wirklich lohnt ihn einmal oder öfter anzusehen. Da die Blu-Ray Version diese Filmes ebenfalls gut gelungen ist und auch mit interessantem Bonusmaterial versehen wurde, kann man hier definitiv eine Kaufempfehlung aussprechen.