Kamagasaki in den 50er Jahren. Vom allseits apostrophierten wirtschaftlichen Aufschwung ist nicht allzu viel zu spüren in Japans größtem Slum. Vielmehr schon leben all die Nutten, Strichjungen, Zuhälter, Junkies, Dealer und sonstige „Nichtleistungsträger“ in einer veritablen Alltagshölle. Da gilt es schon, die eine oder andere Portion Zynismus an den Tag zu legen, im Kampf ums blanke Überleben. Den illegalen Handel mit Blut etwa; notfalls auch vom lebenden Objekt. Was nun durchaus filmisch auch zum arg blöden Schund verkommen könnte, gerät hier - unter der Hand von Meisterregisseur NAGISA OSHIMA - zum genialischen Kleinod in Sachen cineastischer Gesellschaftanalyse; ohne langweilige Didaktik freilich und ohne übliche Arthouse-Tristesse. Das macht in der Tat gespannt auf die weiteren Exemplare der von Polyfilm besorgten Reihe „Japanische Meisterregisseure“. Aregatô! (MacGuffin) |