Forumseintrag zu „Asterix und Kleopatra“ von r2pi

beeindrucken muss die göttliche kleopatra niemanden – aber dass cäsar ihr volk als dekadent bezeichnet, das kann denn doch nicht hingenommen werden: ein neuer tempel muss her, schnellstens, um die kulturelle überlegenheit des ägyptischen volkes auch noch in den modernen zeiten des imperium romanum zu beweisen. ein kunststück, dem sich der beauftragte architekt numerobis doch nicht gewachsen sieht – zumal seine windschiefen bauten regelmäßig einstürzen. da er im falle des misserfolgs den krokodilen zum fraß vorgeworfen werden soll, sucht er hilfe bei seinen freunden miraculix, asterix, obelix und (in einer tragenden rolle) idefix – man will ja nicht die empfindlichen mägen der heiligen viecherln beleidigen...

mit viel liebe zum detail entführen uns die macher in den alltag im alten alexandrien: wäsche wird geklopft, steine werden poliert, das personal in kleopatras palast rotiert – angesichts des ständigen gezeters der hausherrin mit dem entzückenden näschen. unvergesslich die nummern "das bad der kleopatra" und "der löwe der kleopatra", dazu die szenen einer ehe mit cäsar, vorkoster mit plötzlichem bauchgrimmen und weitere sabotageversuche des hinterhältigen rivalen von numerobis. neben anspielungen auf den hollywoodschinken mit liz taylor (der riesengroße fahrbare thron) und moderne arbeitsbedingungen (pausen und akkord, überstunden und gewerkschaften) erfahren wir endlich, wie der berühmte sphinx seine nase verlor – und wieso es uns möglich ist, die sprache einer längst vergangenen zeit zu verstehen.

fazit: ein in der machart schon etwas angejahrter zeichentrickfilm mit viel musik (ein wenig wie in disneys dschungelbuch), nichts desto trotz ein großes vergnügen – und trotz piratensprüchen wie "schiff entern! kehle durchschneiden! bauch aufschlitzen! aufhängen! ins wasser schmeißen!" auch für die kleinsten empfehlenswert.