Every Thing Will Be Fine

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Forumseintrag zu „Every Thing Will Be Fine“ von Stadtneurotikerin

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Stadtneurotikerin (11.02.2015 10:54) Bewertung
Every thing will be fine
James Franco spielt in Wim Wenders neuem 3D-Drama den Autor Tomas Eldan, der bei einem Unfall ein Kleinkind tötet. Der Film schildert eine Zeitspanne von 12 Jahren, in denen Tomas lernt, mit seinem Gewissen zu leben.

Obwohl Tomas Eldan Schriftsteller ist und einen Bestseller nach dem anderen produziert, also gut mit Worten kann, ist er als Privatperson eher wortkarg und schmeißt gern mit leeren Floskeln wie „It’s never too late“, „It’s okay“ und dem titelgebenden „Everything will be fine“ umher. Aber der hoffnungsvolle Wenders hat scheinbar beschlossen, fest daran zu glauben, stattet diese Floskeln mit Sinn aus und gesteht ihnen eine gewisse Wahrheit zu. Es ist ein zweistündiger Prozess (oder für Tomas ein 12-jähriger Prozess), in dem Tomas lernt sich endlich selbst zu verzeihen. Charlotte Gainsbourg, die die trauernde Mutter des verstorbenen Kleinkindes mimt (Antichrist lässt grüßen) zeigt sich gütig und erspart sowohl Tomas als auch dem Zuschauer unnötige Vorwürfe.

Es ist ausgesprochen berührend, den Protagonisten dabei zuzusehen, wie sie sich Schritt für Schritt der Heilung ihrer Traumata hingeben und die Vergangenheit aufarbeiten. James Franco, der mit gleich drei Filmen auf der diesjährigen Berlinale ist, überzeugt in dieser Rolle am ehesten und Charlotte Gainsbourg ist das Melancholisch-Fragile ohnehin auf den Leib geschrieben. Neben den tollen Performances der Darsteller gibt es auch noch wunderschöne Bilder in schickem 3D und eine Katharsis für den Zuschauer obendrein. Absolut sehenswert!
 
 

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