I Am Michael

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Forumseintrag zu „I Am Michael“ von Stadtneurotikerin

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Stadtneurotikerin (17.02.2015 00:21) Bewertung
Schwul und schwulenfeindlich
Es ist eine wahre Geschichte, die dennoch unglaubwürdig dargestellt wird. James Franco spielt Michael Glatze, einstiger überzeugter Schwulenaktivist, der gefühlt von heute auf morgen nach religiösem Sinn in seinem Leben sucht und sich entscheidet als Pastor, Schwulen Heilung von ihrer Homosexualität zu versprechen. Schön ist, wie der Film die Problematik von Homosexualität und Kirche anspricht. Auf eine Art, in der nicht nur wie gewohnt die religiösen Fanatiker Unverständnis gegenüber anderen Liebesformen ausdrücken, sondern umgekehrt auch Homosexuelle Religion als Tabu-Thema etablieren und sich genauso engstirnig zeigen, wie man es von ihren Opponenten erwarten würde. Michael steht irgendwo dazwischen. Er ist schwul und gläubig, deutlich hin und hergerissen, weil er keinen Platz hat, an dem er einfach sich selbst ein kann, ohne sich, seine Homosexualität oder seinen Glauben verteidigen zu müssen. Im Ansatz ein schöner Film, der aber das falsche Resümee zieht. Ich weiß nur nicht, ob ich dafür dem Regisseur Justin Kelly (der hier sein Regiedebüt feiert), James Franco oder eben Michel Glatze selbst die Schuld dafür geben muss.
 
 

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