Unbroken

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Forumseintrag zu „Unbroken“ von r2pi


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r2pi (20.01.2015 19:35) Bewertung
life of louie
eine berühmte schauspielerin, die sich (zum zweiten mal) in den regiesessel begibt, ein mäßig berühmter sportler, dazu eine "wahre geschichte von widerstandskraft und überlebenskampf", als bestseller und "bestes sachbuch des jahres 2010" weithin bekannt – unbroken galt lange zeit als heißer kandidat für den best-picture-oscar. bis er endlich in die kinos kam...

wir befinden uns im pazifik, WW II, ein US-bomber wird angegriffen von japanischen flugzeugen und FLAKs, das gesicht eines feschen soldaten; rückblenden in dessen kindheit und jugend – wir erfahren, es ist der leichtathlet louis zamperini, rekordhalter im collegesport und teilnehmer an den olympischen sommerspielen in berlin 1936. aber weiter, der bomber stürzt ab in den pazifik, eingeklemmt in irgendwelchen trümmern kann sich zamperini grad rechtzeitig befreien. er überlebt im schlauchboot 47 endlose tage auf hoher see und wird schließlich zusammen mit einem kameraden von einem japanischen patrouillenboot aufgegriffen. interniert in einem kriegsgefangenenlager, gehen die schikanen erst richtig los...

vielleicht gleicht zamperinis lebensgeschichte zu sehr einem hollywoodschinken, wie man ihn schon oft, und weitaus besser gesehen hat – jolies unbroken folgt allzu brav seinen biografischen spuren, ohne inspiration, ohne einfühlungsvermögen, und ohne charakterentwicklung: zamperini ist von anfang an der held mit rückgrat und stehvermögen, mitgefangene sind statisten und die japaner gesichtslose feinde – einzig watanabe, der kommandant des kriegsgefangenenlagers (gespielt vom japanischen rockstar miyavi), bekommt durch homoerotische untertöne einen anflug von individualität. eine szene des widerstands – der körperlich geschwächte zamperini muss einen immens schweren balken über seinem kopf halten – wird mit christlicher symbolik aufgeladen: "der einzige weg nach vorn ist nicht rache, sondern vergebung."

was mir als zuschauer bleibt, ist einzig schadenfreude: dass trotz aller berechnung unbroken eine best-picture-nominierung klar verfehlt hat.
 
 

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