Pride

Bewertung durch 8martin  90% 
Durchschnittliche Bewertung 74%
Anzahl der Bewertungen 5

Forumseintrag zu „Pride“ von 8martin

8martin_ea7f49f0f3.jpg
8martin (04.11.2014 11:24) Bewertung
L.G.S.M.
Das Tolle an dieser Dramödie ist nicht, dass eine historisch belegte Tatsache dargestellt wird: 1984 unterstützten Schwule und Lesben die walisischen Bergarbeiter (L.G.S.M. Lesbians and Gays Support the Miners), sondern, dass ein an sich erstes Tabuthema mit viel authentischem Witz und menschlicher Wärme rübergebracht wird. Neben der ganz großen nationalen Entwicklung findet die individuelle Darstellung von Einzelschicksalen breiten Raum. Hier ist besonders die Rolle der Eltern beeindruckend, die z.B. erkennen müssen, dass ihr Sohn Joe (George MacKay) schwul ist. Auch die Gewerkschaften bringen sich ein. Dai (Paddy Considine) und Cliff (Bill Nighy), der selber sein Schwulsein verheimlichen musste, erkennen die Gemeinsamkeiten: sie gehören alle Minderheiten an. Mit viel Sympathie werden erste, landläufige Barrieren (Vorurteile) abgebaut. So kann das größere Körperbewußtsein beim Tanzen übertragen werden. Hier gibt Jonathan (Dominic West) den Kumpel und ihren Frauen Nachhilfe im Hüftenschwingen. Er macht den Chippendale. Berührungsängste werden teils handfest teils lautstark abgebaut. Da stehen die älteren Damen an erster Stelle. Herrlich frech und progressiv Hefina (Imelda Staunton). Dass der Film bei dem erfolgreichen Ende – jetzt unterstützten die Bergarbeiter die Schwulen und Lesben - nicht in einer einzigen Lobhudelei endet, zeigen die Informationen am Krankenbett und im Abspann (AIDS).
Ein dokumentierter Tabubruch, der echt Laune macht wegen der überzeugenden Offenherzigkeit seiner Akteure und dabei auch noch menschlich tragischen Tiefgang beweist, der berührt. Eine seltene Perle.
 
 
maeximal (30.10.2014 23:19)
netter Versuch, aber...
dass der Abspann des Films direkt nach dem Cast vom Filmvorführer abgedreht wurde, ist wohl kein Zufall gewesen. Denn die Dauer, die es benötigte um alle zu sehenden Schauspieler aufzulisten, ist auch in etwa die Dauer aller guten Szenen des Films zusammen. Dazu sei angemerkt, dass dies mit Sicherheit nicht der Film mit dem größten Cast ist.

Ein seichtes Dahingeplätschere ohne wirkliche Tiefe und mit einer viel zu großen Anzahl an übertrieben dargestellten Stereotypen. Zum Glück wandelt sich der Film nach schlechtem Start noch ein wenig in so etwas wie ein Feel-Good-Movie, aber aus der Thematik hätte man doch sehr viel mehr herausholen können.
 
  8martin_ea7f49f0f3.jpg
8martin (04.11.2014 11:26) Bewertung
Was denn?
Hast du etwa einen anderen Film aus Versehen gesehen?

zum gesamten Filmforum von „Pride“
zurück zur Userseite von 8martin