Forumseintrag zu „Annie“ von Schifferl

Das Brodway Musical „Annie“ ist besonders in Amerika sehr beliebt und wurde auch schon mehrfach fürs Kino adaptiert. Diese Version könnte einer Idee aus der kultigen Anwaltsserie „Boston Legal“ entsprungen sein, die damals in der allerersten Episode präsentiert wurde: die titelgebende Annie sollte erstmals von einem dunkelheutigen Mädchen gespielt werden. James Spader setzte sich vor über 10 Jahren dort wortgewaltig für das kleine Mädchen ein – und nun gibt es diese „Annie“-Version wirklich im Kino.

Die Neuverfilmung ist natürlich um einiges schwungvoller und moderner in Szene gesetzt als die bekannte 80er-Jahre-Version. Doch moderner muss nicht unbedingt besser bedeuten. Denn die alte Variante besitzt deutlich mehr Herz. Kennt man den Vorgänger nicht, ist „Annie“ aber sicher auch ganz unterhaltsam. Dafür sorgt in erster Linie Jamie Fox, der wieder mal sein Gesangs- und Komödien-Talent unter Beweis stellt. Ihm ist es zu verdanken, dass der Film doch über einige sehenswerte Szenen verfügt. Im Gegensatz dazu sorgen die Auftritte von Cameron Diaz eher für Kopfschütteln. Ihre Rolle wurde eindeutig zu übertrieben und zu überzeichnet angelegt. Bei vielen alten Disney-Filmen gab es zwar auch derart laute weibliche Bösewichte (z.B. Ursula in „Arielle, die Meerjungfrau“), doch passte es dort viel besser hinein.

„Annie“ bereitet ein beliebtes älteres Musical für eine neue junge Generation neu auf, wirkt aber leider in manchen Abschnitten zu berechnend und wie eine Schnellschuss-Produktion. Jamie Fox bemüht sich zwar sehr und ist für diese Rolle bestens besetzt, doch alleine kann er das Ruder auch nicht herum reißen. Das ergibt somit als Fazit: es gibt sicher gelungenere Musical-Verfilmungen.