Star Wars - Das Erwachen der Macht

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Forumseintrag zu „Star Wars - Das Erwachen der Macht“ von Oh Honey


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Oh Honey (17.12.2015 22:37) Bewertung
New Kids and Old Folks *Spoilerfrei*
Jahrzehnte nach der Zerstörung des zweiten Todessterns, der Vernichtung der Sith und dem Ende des Imperiums erhebt sich wieder eine Gruppierung, die erste Ordnung, die sich gegen die neue Republik stellt.

J.J.Abrams wurde, nachdem die Rechte für die Verfilmung der letzten 3 Teile der Serie an Disney verkauft wurden, mit der Aufgabe betraut eine neue Trilogie an Abenteuern zu schaffen, die vom Kampf der Jedi gegen die Sith handeln. Keine leichte Aufgabe, wenn man die Fangemeinde des Star Wars Universums kennt. Und auch nach der Premiere verstummen die Kritiker nicht, denn man kann es nie allen recht machen.
Jeder geht mit einer anderen Erwartungshaltung in den "Neustart" des Franchise, man wünscht sich Neues, ohne dass der Charme der Klassiker verloren geht. Es gehört Veränderung her, alles muss aber im Grunde gleich bleiben.

"Das Erwachen der Macht" ist ein grandioser Actionfilm, der eindeutig die Handschrift des Regisseurs trägt. Für Abrams übliche "Flares" tanzen durchs Bild, es werden viele fahrende Kameraeinstellungen verwendet, der Betrachter erhält oft ein schönes Rundum-Bild. Leider sind damit aber auch die klassischen Jump-Cuts verloren gegangen - der Verlust ist aber nicht wirklich schmerzlich, man muss auch mit Dingen brechen können.
Die Filmmusik lässt keine Wünsche übrig, John Williams versteht sein Handwerk und ist nach nun mehr 7 Teilen schon Routinier wenn es um Star Wars geht. Es wäre fast schon Frevel, hätte man nicht ihn mit dem Score betraut.

Mit dem Neustart wurden vor allem junge, noch unbekanntere Gesichter in die Serie aufgenommen. Daisy Ridley, John Boyega und Adam Driver übernehmen die Hauptrollen, Oscar Isaacs ist in einer wichtigen Nebenrolle zu sehen. Schon wie bei Episode IV erhält man nur vage Details zur Herkunft der Protagonisten, es wird viel Raum für Charakterbildung gelassen. Dies ist einer der Punkte, der für mich einen großen Reiz darstellt, denn es bleibt die Spannung erhalten und man freut sich auf die Fortsetzung.
Natürlich darf man hier auch nicht auf die wiederkehrenden Darsteller vergessen, die noch einmal in ihre ikonischen Kostüme schlüpfen. Es wird auch hier eine gute Balance zwischen neuen und altbekannten Charaktern erzeugt.

Das Drehbuch wurde unter anderem von Lawrence Kasdan mitbearbeitet, der schon an den Drehbüchern zu Episode V und IV mitgewirkt hatte. Es sind viele Parallelen zu der klassischen Trilogie sichtbar. Aber wie man an den Episoden I-IV sehen kann: History repeats itself!

Ein Faktor, für den aber der aktuelle Stil des Genres zu beschuldigen ist, ist die Schnelligkeit der Produktion. Actionfilme der heutigen Zeit haben ein höheres Tempo und lange Konversationen gehen ein wenig verloren.

Man kann den Film nun mögen für all das, was er ist oder ihn ablehen für all das, was er nicht ist. Ich finde J.J.Abrams hat einen fantastischen Job geleistet, etwas Altes neu zu beleben und einem neuen Publikum zugängig zu machen, ohne den Charme, die Humor, die Spannung und vor allem die Essenz der Klassiker zu verlieren.
 
 

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