Sharknado

Bewertung durch Josko  85% 
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Forumseintrag zu „Sharknado“ von Josko

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Josko (28.09.2013 08:42) Bewertung
Trash vom Feinsten

Sharks in einem Tornado: um nichts weniger geht es in „Sharknado“. Seit Steven Spielberg im Jahre 1975 mit „Der weiße Hai“ ein Meisterwerk gelungen ist, kommen jährlich Filme mit Haien (oder anderen Meerestieren) als große Gefahrenquellen auf den (Kino-)Markt. Die Qualität fast aller dieser lässt sich – nach klassischen Maßstäben – als schlichtweg schlecht bezeichnen. An ein Großteil dieser Filme kann man allerdings gar kein konventionelles Maß anlegen: es sind B-Movies, die mit wahnsinnigen Ideen punkten, dessen Dialoge immer wieder für einen Lacher gut sind und dessen größtes Kompliment sein kann, wenn sie in sich stimmig sind. Von solidem Handwerk, bis hin zu einem logischen Handlungsaufbau oder gutem Character Development kann freilich keine Rede sein.

Die Hauptrolle Fin spielt Ian Ziering, bekannt geworden durch die Rolle des Steve Sanders in „Beverly Hills, 90210“. Als Los Angeles mit Meereswasser, in dem sich Haie befinden, geflutet wird, versucht er mit seiner Familie so schnell wie möglich zu flüchten. Das Problem dabei: Fin ist geschieden und seine Frau April (Tara Reid) und seine beiden jugendlichen Kinder wollen nichts mehr mit ihm zu tun haben. Warum das so ist, wird auch im Laufe des Filmes nicht klar. Das Einzige was man Fin vorwerfen kann ist, dass er sich (zu sehr?) um andere Menschen kümmert – also Nächstenliebe, die aber bitte nicht mit jener einer bestimmten österreichischen Partei gleichzusetzen ist. Ian Ziering legt sein Spiel dem Image angemessen an: ein altgewordener Teenie-Star der nun in einem Low-Budget-Film ironisch den Actionstar gibt. Dies wirkt keineswegs aufgesetzt, sondern spricht nur für Ziering, der sich mit seiner Filmografie zufrieden zu geben scheint. Neben ihn die ebenso etwas in die Jahre gekommene Tara Reid zu besetzen, grenzt an absolute Genialität.

Dass die Kontinuität hin und wieder nicht eingehalten wird, also dass zwei aufeinanderfolgende Einstellungen nicht zusammenpassen (wenn z.B. in einer die halbe Stadt überschwemmt scheint und in der nächsten trockene Straßen gezeigt werden) gehört schon zum Trash-Reiz. Auf so etwas wartet das Publikum – es ist für eine solche Art von Film quasi eine Conditio sine qua non. Dass manche Szenen, dann noch mit absurden Kameraeinstellungen (z.B. durch die Streben einer Treppe) aufgelöst sind, macht umso mehr Freude.

Womit „Sharknado“ aber vor allem seine Fans bedient, ist mit seinen übertriebenen Actionsequenzen. Wenn mit einer Kettensäge in einen Hai gesprungen wird, um ihn anschließend von innen aufzuschlitzen, dann lässt dies einen durchaus Schmunzeln. Wenn sich allerdings darin auch noch eine vormals totgeglaubte Person befindet, dann brechen alle Dämme.

Von „Sharknado“ kann man zum Abschluss behaupten, dass er in sich absolut stimmig ist – und das ist nun mal die größte Auszeichnung für ein B-Movie.
 
 

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